Dae Kyong:Im Zen-Buddhismus hat es immer mehere Dharmalehrer gleichzeitig gegeben. Wie auch Schüler, die aus ihrer Wahl des Meisters ein Grund für Streit machen.
Das Wort "überbewertet" finde ich etwas unglücklich gewählt.
Denn es gibt ja unterschiedliche Art von Bewertungen. So gilt ja der Ex-Papst Bedikt in der Fachwelt als ein exzellenter Theologe und Vordenker des Vatikans. Diese Bedeutung ist vollkomen unabhängig davon, ob jetzt die Bildzeitung ihn aus kleinlichen Gründen hochjubelt, weil er zufällig im richtigen Land geboren ist.
Für die Frage ob jemand als Leher was taugt sollte es doch ganz egal sein, ob er hochgejubelt oder verschmäht wird. Genauso wie man jemanden nicht toll finden soltle, nur weil ihn die Medien nicht mögen, ist er nur weil er sich für mediale Berichterstattung anbietet doch nicht als Lehrer disqualifiziert.
Aber wenn du sagst, Abt Muho sei "überwebertet" klingt das genau so. Abt Muho eignet sich einfach sehr dafür, alle möglichen kitschigen Stories auf ihn zu projezieren. Dass er ein deutscher Abt in Japan ist, ist für Medien interessant. Die Selbstversorgung des Antaiji spricht romatische Vorstellungen vom authetischen Leben an, und wenn noch Baumaschinen und Kinder dazukommen, ist das ein gefundenes Fressen für jeden Journalisten.
Aber nur weil da Leute ein romantisches Bild zeichnen, sollte ihm das nicht zum Nachteil ausgelegt werden.
Dae Kyong:Der gute Olaf Muho Nölke ist der große Lehrer des Soto-Zen unserer Tage.
Eben nicht! Mir kommt fast so vor als eist du dem Medienhype aufgesessen, der Muho zu so einem Art spirituellen Schneewitchen macht, so dass jeder Zen-Leher der in den Spiegel schaut sich ein ".. aber Abt Muho hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen ist noch viel authentischer als du!"
Aber Abt Muho sagt doch so Sachen gar nicht. Er hält sich nicht für den grössten Leher und schaut doch nicht auf Leute herab, die ein Zendo haben das statt von Bergen von Beton umgeben ist.