nabnab:Tychiades:Und wenn das nicht so richtig in die Gänge kommt, dann solltest du einen Gang zu legen und anstatt einmal täglich, zweimal täglich sitzen.
Ich denke, das kann in bestimmten Fällen die richtige Vorgangsweise sein.
[...]
Dieses Scheitern bzw. Zurückbleiben hinter den eigenen Ansprüchen ist etwas sehr Menschliches. Es kommt in praktisch allen Lebensbereichen vor, auch im Bereich der Ethik: Man sollte immer noch mehr Heilsames tun und Unheilsames unterlassen. Man sollte, man müsste... Man weiß es - und scheitert trotzdem: Nicht jeder von uns ist ein Willensakrobat!
Ich stimme dir da völlig zu - oder wie das heutzutage heißt: ich bin da ganz bei dir.
Das macht aber dann auch deutlich, dass es im Zazen nicht um Ansprüche geht. Es geht auch nicht um "eigene Kraft" - auch nicht um "andere Kraft" - und wohl auch nicht um Kraft. Allerdings braucht es dann schon einen Entschluß, um sich täglich zur Übung nieder zu lassen. Aber mehr auch nicht. Und dann macht man das und es ist durchaus wie Zähneputzen.
Es geht daher auch nicht um das Streben nach Erleuchtung, genau da liegt einer der entscheidenden Denkfehler, vor allem aus manchen Traditionslinien des Zen kommend. Dogen machte da jedoch eines klar: Erleuchtung und Übung sind eins. Es ist nichts anders als "Buddhas-Tun" - und vertrauen genau in dieses Tun und lassen Vorstellungen von Erleuchtung fallen.
Zitat
vertraute fortan ganz auf die Kraft und das Erlösungsversprechen des Buddha Amida - und bekam das "Reine Land" geschenkt!
Das ist sicherlich eine Möglichkeit, indem man erkennt, dass es nichts gibt, was es zu erreichen gäbe. Und das dann mit dem Begriff "Reines Land" bezeichnet wird oder Kensho "Selbstwesensschau", was deutlich macht, dass es hier Konzepte sind, in die eine Erfahrung gefasst wird. Nur da bleibt man im Zen nicht stehen, sondern da fängt es erst an. Dieses Geschenk will geteilt werden. "Liebe ist das einzige, das wächst, wenn man es teilt", sagte Richarda Huch.
Und Vincent VanGogh schrieb mal: Je mehr einer liebt, umso tätiger ist er.
Denn in der Liebe ist diese Kluft von Denken und Tun überbrückt.