Beiträge von Schneelöwin im Thema „Einheit Denken, Sprechen, Schreiben, Handeln“

    Hallo Son,


    Du weißt sehr viel und es ist schwierig Dir persönlich effektiv etwas zu raten.

    Wenn ich Deine Texte lese, erahne ich manchmal Schuldgefühle die Dich plagen und ein weiterer Hinweis ist, dass Du Dir selbst verzeihen möchtest.

    Und das ist sehr wichtig - mich betrifft das Mutti-Thema auch sehr - auch ich habe Schuldgefühle.


    Als mein Vater im Sterben lag bin ich wöchentlich , neben meiner Vollzeitarbeit , viele km hin- und hergefahren, um zu helfen; auch meiner Mutti zu helfen. Dabei gingen mehr als 1,5 Jahre ins Land, wo ich mehr gearbeitet habe, als meine Kräfte es zuließen.

    Nachdem mein Vater gestorben war, gingen die Erkrankungen mit meiner Mutti los, zuerst ein schwerer Herzinfarkt und wenig später Multiorganversagen. Und ich konnte Kräfte bedingt nicht mehr so bei Ihr sein, wie sie es bei mir mit meinem Vater gesehen hat und das tut mir sehr, sehr leid.


    Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, selbst wenn Dutzende von Menschen sich um mich versammeln würden, mit einer klaren Lossprechung "Keine Schuld" - das würde mein Gewissen für eine Weile übertönen aber - wenn es denn mich schuldig spricht - nie auf Dauer.

    Und umgekehrt auch: Dutzende könnten mich schuldig sprechen; wenn aber mein Gewissen mich frei spricht, hätten Schuldgefühle schon mittelfristig keine Chance.

    Letztendlich ist es so, man kann seinem Gewissen oder auch Herzen nicht entrinnen.(Meine Erfahrung)

    Deswegen ist das sich selbst verzeihen so wichtig - aber das hast Du ja bereits erkannt.


    Übrigens gibt es eine leider wenig bekannte, aber gerade für solche/unsere "Fälle" wohl eine Therapie"-Form, namens NAIKAN.

    Stammt ursprünglich aus Japan. Man braucht dafür wohl eine ganze Woche. (Wobei Naikan mehr als "Therapie" in unserem Sinn ist.)

    Man kann dort entdecken, was - für Einen persönlich - Schuld ist und was nicht.

    Danach (ich schreibe mal "könnte") Frieden einkehren.

    Die Naikan Kurse, hier in Deutschland sind nicht gerade günstig; dafür könnte man fast nach Japan fliegen in ein Kloster.

    Geht bei mir momentan leider alles nicht.

    Aber ich habe etwas Lektüre im Internet gefunden.

    Man kann NAIKAN wahrscheinlich auch selbst machen . weil es eine Meditation über bestimmte Fragen ist.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    :? ... Nun habe ich so viel geredet, und weiß gar nicht, ob das alles überhaupt Deine Kernfrage betrifft, ... aber weißt Du was? Ich schicke das jetzt los - und lese es auch vorher nicht mehr durcḥ Es ist einfach das, was mir spontan dazu einfieḷ So, und nun begebe ich mich in die Küche ... Ich möchte eine Tasse Buttertee. :)

    Es soll ja Leute geben, die viel reden; aber nichts zu sagen haben.

    Du hast aber viel zu berichten; ich bin mal wieder total berührt.


    :)

    _()_ Herzlichen Dank (lach von Dir gelernt)


    Schneelöwin

    Hallo Son,


    Ich hatte eine kurze Beziehung zu einer lieben Frau, aber es ging leider nicht.

    Wobei die Einsicht, dass ich nicht in der Lage bin eine Beziehung zu führen ist eine Traurige, weil sie befördert mich in eine soziale Isolation, wobei in dieser war ich vorher ja bereits.


    nur ein paar Gedanken:

    Du schreibst von einer Beziehung, also ward ihr sozusagen ein Paar?

    Man kann ja vieles unter Beziehung verstehen; eine lose Freundschaft wäre ja auch eine Beziehung.


    Gibt es vielleicht einen Wohlfühl-Rahmen für Dich, Son, in dem diese liebe Frau passen könnte, und zwar ohne, dass es für Dich anstrengend ist?

    Wenn ja, vielleicht könntest Du Dir, vor einem Gespräch, Gedanken machen wie dieser aussehen könnte und dieses alles in das Gespräch mit einfließen lassen.

    Die Sangha hier ist zwar ein guter, virtueller Zufluchtsort;

    aber einen lieben Menschen, den man beim Reden in die Augen schauen kann, ist unersetzbar.

    Ich hätte auch nicht gewusst, wie ich das erklären soll, dass es mir schlecht geht, weil jemand bei mir ist? Außerdem wollte ich vermeiden die Verantwortung einem anderen Menschen zuzuschieben, weil das Problem ist ja nicht der andere Mensch sondern ich und ich hätte auch keinerlei Lösung anbieten können. Aber letztendlich habe ich damit sicher Leid verursacht, was ich nicht wollte und mir auch sehr leid tut.

    Könnte aber auch ein/Dein Muster (Vermeidungsverhalten) um selbst nicht verletzt zu werden? Konfrontation aus dem Wege gehen.


    Vermutlich wird es aber garkeine geben, wenn Du mit ihr so sprechen könntest, wie Du hier z.B. schreibst. Ich hätte jedenfalls Verständnis.


    Du brauchst auch mir hier nicht antworten, dass ist ja schon sehr persönlich das Ganze, wollte Dir nur meine Gedanken mitteilen.


    Liebe Grüße von Schneelöwin