Beiträge von void im Thema „Einheit Denken, Sprechen, Schreiben, Handeln“

    jianwang:

    void
    Ja, das würde ich. Helfen beim Verstehen.


    Der Philosophe Heidegger hat für die Grundstruktur des menschlichen Situation den Begriff der "Sorge" gewählt. Ich finde das passt sehr, weil wir alle immer so "sorgen". Materiell, das unser Häuschen dicht, unser Geldbeutel und unser Magen voll ist. Aber eben dann eben auch geistig ist da dannn immer so eine Spaltung zwischen Sollwert und Istwert da. Etwas worum man sich bekümmern muss.
    Weil sich eben alles nicht so zu einem schönen ganzen fügt, und der Riss zwischen Soll und Ist dauernd neu aufklafft.


    Und das Verstehn ist ja auch so ein "Sorgen". halt eines wo man die geistigen Risse verspachtelt.


    Das Gegenteil von "Sorge" wäre sowas, wie die Fähigkeit mit Widersprüchen und Spaltungen leben zu können. Mit halbgemalten Bildern, ungespühltem Geschirr, widerstrebenden Regungen, inkonsitenten Gedanken, ungelebten Träumen. Als Provisorium, als Warack, als unvollendete Sonate. Als etwas was, sich selbst und anderen nichteinmal Sinn macht sondern so in der Gegend rumsteht.


    Aber das wäre ja fast das Gegenteil von "Verstehen". Versitzenbleiben villeicht?

    jianwang:

    Ich mag diesen Typen Son, weiß aber, das "Bauchpinseln" ihm nicht hilft.


    Wieso sollte man ihm denn helfen? Auch ich könnte ja an mich unrealistische Erwartungen hegen. Ich könnte mir z.B vornehmen, zum perfekten Buddhisten zu mutieren, täglich um 3 Uhr aufzustehen, 3 Stunden zu meditieren und danach 2 Studen Sport zu machen. Ich könnte von mir erwarten, keinen Blödsinn zu reden, jederzeit konsitent zu sein und ein moralischer Vorbild für alle mich umgebenden zu werden.


    Und dann würde ich natürlich auch grandios scheitern und könnte mich hier ausweinen.
    Würdest du mir dann auch helfen? Bei was eigentlich? Beim Scheitern? Beim inneren Krieg?

    Der Psychologe Jonathan Haidt hat es einmal so erklärt:


      Der Geist ist gespalten; der bewusste, räsonierende Teil dient vor allem dazu, die Entscheidungen und Neigungen des unbewussten, intuitiven Teils im Nachhinein zu begründen und zu rechtfertigen. Man kann unser Bewusstsein mit einem Reiter auf einem Elefanten vergleichen. Das große Tier hat seine eigene Intelligenz und seinen eigenen Willen. Es neigt dazu, den Weg einzuschlagen, den es für den richtigen hält. Der Reiter liefert die Kommentare dazu, sein Job besteht darin, dem Elefanten zu helfen, aber das Hauptgeschehen spielt sich nicht in seinen Erklärungen ab. Wirsind gewissermaßen nur die Pressesprecher unseres tieferen, verborgenen Selbst.
      „Wir reiten auf einem Elefanten“


    Damit Reiter und Elefant nicht gespalten sind, müssen beide aufeinander zugehen. Einerseits bedeutet das natürlich den Elefanten ein stückweit zu zähmen, was ja gerade im Buddhismus betont wird. Aber auf der anderen Seite kann es zu einer Trannei des Reiters kommen, in dem dieser den Elefanten beherrschen und zwingen will so als wäre er ein Auto das man einfach hierhin und dorthin steuern kann. In gewisser Weise muss sich auch der Reiter dem Elefanten unterordnen, indem er keine Forderungen erhebt, die monentan nur druch innere Gewalt zu erfüllen wären. Dazu gehört auch anzuerkennen, dass der Elefant so viel grösser und mächtiger ist als der Reiter.