Ach so war das gemeint, ist ja beruhigend.
Beiträge von mukti im Thema „Einheit Denken, Sprechen, Schreiben, Handeln“
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Ich kenne auch keine Lehre bei der es so viele richtige und falsche
Dinge gibt wie in der Lehre des Buddha.
In der Lehre des Buddha gibt es auch viele falsche Dinge, und das von accinca?
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void:
Der Philosophe Heidegger hat für die Grundstruktur des menschlichen Situation den Begriff der "Sorge" gewählt. Ich finde das passt sehr, weil wir alle immer so "sorgen". Materiell, das unser Häuschen dicht, unser Geldbeutel und unser Magen voll ist. Aber eben dann eben auch geistig ist da dannn immer so eine Spaltung zwischen Sollwert und Istwert da. Etwas worum man sich bekümmern muss.
Weil sich eben alles nicht so zu einem schönen ganzen fügt, und der Riss zwischen Soll und Ist dauernd neu aufklafft.Und das Verstehn ist ja auch so ein "Sorgen". halt eines wo man die geistigen Risse verspachtelt.
Das Gegenteil von "Sorge" wäre sowas, wie die Fähigkeit mit Widersprüchen und Spaltungen leben zu können. Mit halbgemalten Bildern, ungespühltem Geschirr, widerstrebenden Regungen, inkonsitenten Gedanken, ungelebten Träumen. Als Provisorium, als Warack, als unvollendete Sonate. Als etwas was, sich selbst und anderen nichteinmal Sinn macht sondern so in der Gegend rumsteht.
Aber das wäre ja fast das Gegenteil von "Verstehen". Versitzenbleiben villeicht?
Klingt irgendwie nett weil so menschlich, aber entsteht die Sorge nicht genau aufgrund des Leidens? Das tritt eben ein wenn das Häuschen nicht dicht ist, der Geldbeutel und der Magen nicht voll sind. Es ist ein ständiger Kampf gegen den Verfall, man ist gezwungen einen bestimmten Status zu erringen und aufrecht zu erhalten um sich vor dem Untergang zu bewahren. Und wenn man nicht nur an sich selber denkt, dann hilft man auch anderen dabei.
Den Riss zwischen Soll und Ist zu kitten ist demnach eine zwangsweise auferlegte Aufgabe, die man sich nicht aussuchen kann. Höchstens lässt sich die Nachlässigkeit bis zu einem Punkt treiben, an dem das daraus resultierende Leid noch erträglich ist, als ein Luxus den man sich leisten kann. Gerade so leger zu sein dass die Grenze zur körperlichen, geistigen und moralischen Verwahrlosung nicht überschritten wird. Dort dann das "Soll" ignorieren, das "Ist" akzeptieren und in relativer oder vermeintlicher Zufriedenheit in geistige Pension gehen.
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Das ist ein altbekanntes Problem - "Zwei Seelen, wohnen, ach in meiner Brust..." schrieb Goethe und Paulus: "Ich unglückseliger Mensch, was ich tun will das tue ich nicht, was ich nicht tun will, das tue ich". Und Hermann Hesse "Die gestern mich als Heiligen verehrt, seh'n heute mich ins Gegenteil verkehrt". usw.
Einfach dranbleiben am Dhamma und geduldig weitermachen, bis sich die alten tief verwurzelten Gewohnheiten allmählich wandeln, mein Rezept.