Beiträge von Adrenaline im Thema „Konsumorientierung“

    mukti:

    Vielleicht war es schon immer so dass menschlicher Wert und wesentlicher Lebenssinn daran gemessen wurde, was man sich leisten kann. Mit der Industriealisierung sind Ideale wie Bescheidenheit und Genügsamkeit noch mehr in den Hintergrund getreten, die Schranken der Gier immer mehr gefallen - genug ist zu wenig. Mehr Autos, mehr Straßen, mehr Flugzeuge und Pisten, schneller, besser, weiter, größer. Riesige Supermärkte mit tausenden Artikeln, Regale übervoll mit stilischen Verpackungen in allen Variationen und Duftnoten der Kosmetikartikel, Lebensmittel in allen Nuancen des Geschmacks, 50 Käsesorten, Milchprodukte aller Art, usw. usw. Weil alles immer verfügbar sein muss wird weggeworfen was übrigbleibt. In Konsumvierteln mit allem was das Herz begehrt reiht sich Halle an Halle, so dass man in einem ganzen Tag nicht damit fertig würde alles nur anzusehen. Produktion und Handel überlegen ständig wo sie noch was reinpressen können, wo der Markt noch nicht übersättigt ist um den Leuten noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. An allen Ecken und Enden und über alle Medien aufdringliche Suggestivwerbung. Internationale Großkonzerne dominieren den Markt. Was früher für die Meisten unerreichbarer Luxus war, ist heute unter der Armutsgrenze. Alles wird vermarktet, der Handel jubelt über eine erneute Steigerung des Weihnachtsgeschäfts...


    Erfolg haben bedeutet oft ein Vermögen anzusammeln - der amerikanische Traum. Vermögen ist das was man vermag, was man sich kaufen kann, und das ist alles erdenkliche von Reisen in die Stratosphäre bis zum Präsidentenamt. Dann hat man wirklich geschafft. Es ließe sich noch vieles darüber sagen, über die Ausbeutung der Natur und der menschlichen Triebe, von wegen wir sind nicht konsumorientiert. Aber wir sind großzügig, was veraltet ist geht in die "dritte Welt", die wollen ja auch "Entwicklung". Immerhin können sie schon mal in den exportierten Müllbergen nach verwertbarem Elektronikschrott stochern.


    Gut, das ist ein bisschen bitter, es gibt überall auch echte Ethik und guten Willen. Aber es ist schon monströs, was wir aus der Welt gemacht haben.


    So ist es. Und die Weihnachtszeit ist besonders monströs. Irgendwann kam der Weihnachstmann auf. Jetzt muss es unendliche rote Mützen geben, natürlich aus Polyester. Diese müssen auf dem Kopf von beknackt aussehenden Rentieren den Arbeitsplatz "schmücken" im Dezember. Dann schmeißt man den Mist weg denn nächstes Jahr muss da ja ein anderes Tier mit roter Mütze sitzen. Eigentlich geht die Menschheit ja noch in den Kindergarten und bräuchte Kindergärtner, die solche Schwachsinnshandlungen verbieten, die den Planeten mit noch mehr Plastik belasten.