Beiträge von accinca im Thema „Gedanken über Widersprüche in Buddhas Lehre“


    Das wohl nicht, denn Befreiung ist
    schließlich nicht von Menschenkörpern abhängig.
    Das wäre ja auch wirklich traurig von dieser
    beschränkten Lebensform diesbezüglich abhängig zu sein.
    Und auch die noch übenden Mönche bzw. Asketen haben
    deswegen keine Angst vor dem Sterben des Körpers.

    kilaya:

    Was spricht dagegen, dass es anderswo Planeten gibt mit Menschen oder sehr ähnlichen Wesen, die dann zur Verfügung stehen?


    Aber es soll ja auch welche geben die das lustig
    finden und sogar eine Karriere beim Militär machen
    oder wie wäre es mit Pfarrer in Südamerika. Die denken
    vielleicht sie brauchen sowas.

    Frieden-und-Freude:
    accinca:

    Fällt mir dazu noch ein.


    Gesetzt den Fall, durch eine Naturkatastrophe, die nicht durch menschliches Verhalten verschuldet ist, werden alle Menschen getötet.
    Die "schuldlos" Getöteten haben nun keine Chance mehr auf eine menschliche Wiedergeburt.
    Nach orthodoxer Theravada-Lehre ist aber eine Wiedergeburt in eine menschliche Existenz wichtig, um den achtfachen Pfad praktizieren zu können.
    Wie würdest Du das mit der Lehre in Einklang bringen, wenn durch eine "unverschuldete" Naturkatastrophe keine menschliche Wiedergeburt mehr möglich ist?
    Kann es darauf überhaupt eine orthodoxe Antwort geben?


    Mensch, was kannst du nur auf Ideen kommen.
    Wo ist denn das Problem?
    Ob einer "orthodoxer Theravada-Lehre" oder sonst einer Lehre
    irgend sowas wichtig ist oder nicht spielt doch gar keine Rolle.
    "Naturkatastrophen" richten sich nach ihren eigenen Gesetzen.
    Alter, Krankheit, Tod tun das schon immer. Das keine menschliche
    Wiedergeburt auf diesem Planeten mehr möglich ist, ist keine
    Frage des "ob" sondern nur eine Frage des "wann".
    Das es das geben wird ist doch schon bei der Geburt sicher.
    Die Vergänglichkeit aller Dinge ist doch genau worauf eine
    "orthodoxer Theravada-Lehre" drauf hinweist.
    Das bestätigt die Lehre doch nur. Schon bei der Geburt (entstehen)
    ist der Tod (vergehen) zu 100% sicher vorprogrammiert. Das betrifft
    jeden einzelnen wie auch alle und alles. Wir sind doch alles Todeskandidaten.
    Keiner weiß wer der Nächste ist aber alle kommen ganz sicher dran.

    mkha':

    Kleiner Rat von der alten mkha':
    wenn Dir trotz all dieser Darlegungen noch etwas an der buddhistischen Philosophie gelegen ist, versuche es doch mal mit der Theravada-Tradition und einem guten Lehreṛ. Ich empfehle Dir das Studieren des Palikanon, insbesondere das, was dort über die Aussagen Buddhas zur Wiedergeburt niedergeschrieben wurde.


    Da kann ich mich anschließen.
    Außerdem sind es viel zu viele Fragen auf einmal.
    Ich käme nicht auf die Idee solch ein Wust zu beantworten.
    Aber auf eine Vorstellung will ich doch mal eingehen:
    Wer hat denn das Märchen in die Welt gesetzt Menschen
    würden immer als Menschen wiedergeboren so das die Anzahl
    immer gleich bleiben müßte?
    Nach dem Buddha rekrutieren sich die meisten Wesen die
    als Menschen geboren werden aus den sog. "Gandhabbas" (Skr. gandharva).
    Diese gehören zu einer Klasse der vier großen Götterkönige.
    Das ist der erste Götterbereich über dem Menschentum.
    Das "Gandhabbas" eine begrenzte überschaubare Anzahl haben wäre mir neu.


    Zitat

    Die Toten, die Toten sind größere Heere
    Als je auf dem Lande, als je auf dem Meere!


    Fällt mir dazu noch ein.

    Sunu:

    Der Gedanke " ich bin das, dass ist mein Selbst", ist also durchaus ein wirksamer Gedanke, der Konsequenzen hat, deshalb kann man ihn auch nicht einfach so als unwirklich verwerfen... Auch können von diesem Gedanken ja Handlungen ausgehen, die dass Zusammenleben erstmal durchaus verbessern, indem zb. jemand etwas " gutes tut", weil er glaubt er kommt damit in den Himmel.


    Daher heißt es im Dhammapada ja auch:



    Was bedeutet das? Das bedeutet, das es
    es zwei verschiedene Bedeutungen des
    Wortes "Selbst" gibt.
    Eine Bedeutung von einem Selbst die in
    der Erfahrung anzutreffen ist und eine
    Bedeutung von einem Selbst die nicht in
    der Erfahrung anzutreffen ist.

    void:
    Ark:

    Warum hat Buddha die Wiedergeburtslehre überhaupt in ähnlicher Form aus Veden bzw. Hinduismus übernommen? Wollte er nur eine Art Druckmittel schaffen? Sehr durchdacht ist diese Lehre nämlich offenbar nicht. Das führt zu den nächsten Zweifeln:


    Die Wiedergeburtslehre war das Rückgrad des damaligen Denkens, das was bei seinen Zuhörern als Grundlage von Gesellschaftssystem und Moralsystem verankert war. Die Brachmanenkaste war ja eh schon leicht angesäuert von Buddha, weil er innerhalb seiner Sangha das Kastensystem nicht beachtete. Hätte er da die Grundlage des Weltsystems angezweifelt, hätte ihm das nur Ärger eingebracht...


    Ja, solche Erklärungsversuche sind in der Tat zweifelhaft
    und degradierend. Etwas was von einem tatsächlich Erwachten (Buddha)
    nicht zu erwarten wäre. Jemand der eine Lehre nach dem Mainstream
    auslegt ist kein Buddha. Und außerdem hat der Buddha von seinen eigenen
    Erfahrungen diesbezüglich gesprochen. Es würde den Buddha zum Lügner
    machen wenn er beispielsweise sagt:


    Zitat

    It. 70./71. Selbst gesehen


    Selbst gesehen habe ich Wesen mit schlechtem Wandel in Werken Worten und Gedanken, Tadler der Edlen, mit falscher Ansicht, in ihrem Handeln von falscher Ansicht bestimmt - wie sie bei Zerfall des Leibes, nach dem Tode auf den Abweg, auf schlechte Fährte, ins Verderben, zur Hölle hinab gelangten. Und nicht weil ich es von einem andern Asketen oder Priester gehört habe, sag ich das: was ich vielmehr selber erkannt, selber gesehen, selber erfahren habe, davon nur sag ich dieses.
    Wer falsch den Geist gerichtet hat, wer falsche Worte äußerte, wer falsche Taten hat getan mit seinem Leibe hier als Mensch, wer nichts erfahr'n, wer ohn' Verdienst gewirkt im kurzen Leben hier, Unweiser, bei Zerfall des Leibs gelangt er wohl zur Hölle hin.


    Wenn das nicht so gewesen wäre, hätte er auch keinen
    ausreichenden Grund gehabt diese Lehre zu lehren.