fotost:Wäre danach nicht Buddha, der sehr wohl in der Welt gehandelt hat (45 Jahre Lehrtätigkeit, Aufbau eines großen Ordens) kein Buddha in Deinem Sinne?
Es kommt darauf an wie er gehandelt hat. Es könnte sein, dass er zwar keine neuen Handlungsimpulse gebildet hat, aber alte geistige Reaktionen noch in ihm vorhanden waren. Dann hat er reflexartig reagiert. Das tuen viele Erleuchtete. Möglicherweise ist die Identitätsbildung auch ein Reflex, der irgendwann erlöscht.
Desweiteren gibt es die Möglichkeit egolos zu handeln. Man kann immer zum Wohle der Mitwesen handeln. So verstehe ich den Bodhisattvaweg. Auf diesem Weg kann man Erleuchtung und äußeres Handeln verbinden. Man bildet die Identität eines Vater oder Mutters aller Wesen. Amritanadamayi hatte bei ihrer Erleuchtung die Wahl zwischen einem ruhenden Buddha und einer aktiven Mutter aller Wesen. Sie konzentriert sich auf das Leid der Welt und kann handeln.
Ich persönlich glaube, dass es viele Stufen der Erleuchtung gibt. Man kann ewig spirituell wachsen. Je weiter man kommt, desto inaktiver wird man.