Beiträge von Alephant im Thema „Das einzige, was da ersteinmal ist, sind die Wahrnehmungen“


    Die Wahrnehmungen gehen den Vorstellungen voraus, ich hoffe dass ich nicht ungewollt Umgekehrtes impliziert habe.


    Ohmann ich hoffe ich verstehe dich richtig hier: Ich benutze den Begriff "ICH" zu weit, denn er soll ja nur ein grundsätzliches Konzept, eine (grundsätzliche) Idee
    (was ja auch wieder eine Vorstellung ist) jedes Menschens zumindest bezeichnen, weswegen ich ihn nicht so groß fassen darf?


    Aber ... jetzt mal unabhängig von den Vorstellungen: In einem größeren Teil meiner Wahrnehmungen ist da etwas "ICH-Ähnliches" sowieso mit drin, auf diesen groben Begriff kann mich jetzt geradeso irgendwie einigen.


    Wenn ich dich richtig verstanden habe ... was sollte ich denn da lesen? Gerne aus der Mittleren Sammlung, die habe ich als Buch hier.



    Ein schöner Gruß

    IkkyuSan:


    Natürlich, aber WANN passiert das denn? Wann stellen sich die Vorstellungen ein?


    Ich möchte da auch nicht groß rumdiskutieren, denn für mich ist es ganz klar (auch für jeden anderen, wenn er es mal überprüft), dass eine Wahrnehmung vor einem ICH kommt. Es ist absurd, anzunehmen, dass da erst ein ICH da sein muss, denn das würde bedeuten, dass Babys keine Wahrnehmung besäßen, denn sie haben noch kein ICH entwickelt, da es, ein Konzept ist, dass nach einer Wahrnehmung kommt - auch wenn wir uns einen Lebensstrang ansehen, von Geburt bis Tod.


    Ich glaube, aufgrund dieser Zeilen zu wissen, dass du das alles selber mal genauer untersuchen solltest. Kuck da mal genauer hin in einem ruhigen Moment. Aber noch ein Hinweis: ich sprach von den Vorstellungen. Und nur von denen. Du schreibst hier etwas über Wahrnehmungen. Und das Gebiet ist mir noch zu unsicher, ich muss da selber nochmal genauer kucken ...


    Ich sehe aber auch , dass die Umschreibung "Annahme eines ICHs" hier mißverständlich klingen kann. Ein Baby nimmt da ja nichts an, und ich nehme an, dass sich auch ein Igel kein rationales Konzept "ICH" erdenkt. Obwohl der Igel da ja mindestens genauso drin gefangen ist.


    Ich schrieb und schreibe es gerne so weiter: Jede Vorstellung über feststoffliche Körper fusst auf der Annahme eines ICHs. Von mir aus, nach deinem Einwand: Jede Vorstellung über feststoffliche Körper zeigt einen geblendeten Modus seitens des Vorstellenden an.


    Und genau das ist ja so problematisch daran: gemeinhin merkt man das nicht, dass man sich da schon wieder in einem "Modus" befindet, und denkt es so wie du es sagst: "nachträglich wird da etwas hinzugefügt". Nachträglich wird da höchstens etwas erkannt oder es wird eine Anhaftung unwissenderweise und darum höchstens "halbbewusst" verstärkt, indem man das denkt, was man zu spüren glaubt.


    Es ist sehr schwierig darüber zu schreiben. Ich möchte immer zurück zu dieser einfachen Aussage: "das ICH ist da mit drin." Und damit meine ich auch das ICH des Igels, und das ICH des Babys obwohl klar ist, dass beide nicht solche Konzepte entwerfen und denken können.



    Einen schönen Abend

    Aravind:
    IkkyuSan:

    Falsch. Eine Annahme des ICHs ist nachträglich hinzugefügt. Vorstellungen egal welcher Art überfluten den Geist, ob ein ICH vorhanden ist, oder nicht.


    Vorstellungen oder Wahrnehmungen überfluten den Geist? Im zitierten Text waren die Vorstellungen das, was hinzugefügt wurde, die Wahrnehmungen waren das "ursprüngliche"
    Liebe Grüße, Aravind.


    Trotz des selbstbewussten Widerspruchs des werten IkkyuSans möchte ich gerne schreiben, dass das sehr wohl richtig ist. Vorstellungen werden geschaffen. Das ist so. Und wenn sie ersteinmal geprägt/erschaffen sind, stellen sie sich -klar!- auch einmal ein, ohne dass man dies bewusst tut.


    Trotzdem sind es Vorstellungen (sie werden vor(-an)gestellt). Da ist grundsätzlich die Blendung (das "Ich") mit drin. Das sollte man sehen. Genauso sollte man sehen, dass der Buddha es auch an anderer Stelle NICHT so sagt wie du: es gibt nämlich glücklicherweise keine "Wiederkehr" aus Nibbana. Wie soll so etwas gehen?


    Ich empfehle dringend, weniger zu spekulieren. Mehr den Worten des Buddha zu vertrauen.



    Ein schöner Gruß

    Aravind:


    verstehe ich tatsächlich völlig anders als Du, sehr spannend!


    Ich habe verstanden, dass da über den "nicht unterrichteten Weltling" gesprochen wird, nicht über die Wahrnehmung selbst. Die Wahrnehmung ist zwar der erste Schritt, aber entscheidend in dem Vers finde ich, dass "er" Vorstellungen, Besitzansprüche/Beziehungen, Ergötzung zu der Wahrnehmung hinzufügt, kurz:"Ego" und damit Verblendung.


    Werter Aravind,


    der Titel dieses Threads müsste vielleicht richtiger heißen: "Am Anfang aller Betrachtungen sind die Wahrnehmungen".


    Und ja klar, die werden geformt diese Vorstellungen. Aus Unwissenheit heraus. Eine solche Vorstellung ist für mich zum Beispiel "DAS LEBEN".


    Und ich meine, dass er (Buddha) es so absolut sieht: in dem Moment schon, in dem man sich den Vorstellungen zu "Erdelement" hingibt, macht aus aus den Dingen "mein", ist die Perspektive schon wieder "subjektiv", so wie jede Perspektive, aber nicht die unmittelbare Schau.


    Danke für die warmen Worte am Anfang deines Posts. Ich hoffe, Moosgarten ist nicht zu sehr geschockt und kommt bald wieder :grinsen:


    Ein schöner Gruß


    Das ist mir klar, werter accinca. Dein (von mir unterstrichener) Hinweis zur Übersetzung macht in meinem Verständnis großen Sinn. Ein grundsätzliches Charakteristikum.


    Da allerdings das Charakteristikum "fest" hier gleichberechtigt neben "luftig" (gasförmig), "wässrig" (flüssig) und "feurig" (brennend) erscheint, neige ich zu Spekulationen. Nicht zuletzt auch weil Georg Grimm (jaja der alte pugdala-Gläubige...) "das Feuer" als grundsätzliche Metapher zur Erläuterung


    a) der Nicht-Identität des "Ichs" benutzte.
    b) zur Verdeutlichung des fortwährendes "Ergreifens" & Anhaftens des "Ichs" benutzte.



    Ein schöner Gruß

    Werte Sangha,


    Ich möchte zum Einstieg gerne die Gelegenheit nutzen, mich "öffentlich" bei dem werten Mitglied unseres Forums: "Moosgarten" zu entschuldigen.


    Ich ließ mich da sicher von einer ziemlichen "Egowelle" tragen, als ich dir gegenüber, werter Moosgarten, solche anmaßenden Worte gegen Ende des Threads "Gehirn und Bewusstsein" fand.


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    Ich möchte im Folgenden Thread nocheinmal über:


    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m001z.html


    sprechen. Im speziellen eigentlich nur über den ersten Vers.


    Dazu MEINE Vorstellung:


    Ich sehe in in dem Begriff "Erdelement" grundsätzlich Festtoffliches.


    In "Vorstellungen darüber" sehe ich: alle Vorstellungen, die einen feststofflichen Körper oder das Gestaltungselement "Feststofflichkeit" (falls er überhaupt so etwas meinen könnte) zum Gegenstand haben.


    In "er stellt sich vor 'Erdelement ist mein'" sehe ich:


    JEDE Vorstellung über "Feststofflichkeit" oder "feststoffliche Körper" geht nur über die Annahme eines ICHs. Also am Ende IMMER:


    -Das Haus in dem ich lebe
    -Dieser Stuhl
    -Mein Buch
    -grundsätzlich: dieser feststoffliche Gegenstand MEINER Wahrnehmung


    Die Begründung Buddhas für diese mentalen Aktivitäten des Weltlings berührt mich so angenehm, da möchte ich einstweilen gerne anhaften und nicht meinen Senf dazugeben.


    Vielleicht wollt ihr das aber, und eventuell die Sicht auf gerade die erste Lehrrede mit eurer Perspektive bereichern.



    Ein schöner Gruß an die Sangha