Cfant:Lieber Accinca,
Du hast sicher recht - nicht alles perfekt machen wollen, sondern einfach üben. Wobei: Schriften sind wirklich ein Fall für sich. Alles andere kann auch bei mir manchmal durch die Wahrnehmung "durchfließen", Schriften nicht. Und da in der Stadt überall Schriften sind, stelle ich mir eine Gehmeditation da durchaus schwierig vor.
Ist übrigens beim Sitzen ähnlich - Geräusche sind egal, Waschmaschine, Autos etc. Die kann ich einfach wahrnehmen und loslassen. Nur der Fernseher ist ein Problem, wenn die Frau im Nebenzimmer sitzt. Die Worte werden registriert und zu bewussten Gedanken.
Schriften beim Sehen und laute Stimmen beim Hören machen es mir schwer, die Sinne zu "hüten".
Eine Sache der Gewohnheit.
Die Süchte sind natürlich auf allen Gebieten zurück zu drängen.
Der Mönch schaut auch nicht in der Gegend herum nach irgend welchen
Schildern. Normalerweise, wenn der Mönch geht schaut er ungefähr ca.
3 bis 5m vor sich hin. Je nach Gelände. Es sei denn er wird angesprochen
oder überquert eine Straße oder es ist aus sonstigen Gründen nötig.
Denn er weiß: so haftet er da weder am Gesamteindruck noch an den Einzelheiten. Und woraus ihm, bei unbewachten Sinnen, Begehren und Kummer, üble, unheilsame Dinge entstehen möchten, dem bemüht er sich abzuwehren; er bewacht seine Sinne, hält eine Sinne im Zaume. Durch Ausübung dieser edlen Sinnenzügelung empfindet er ein ungetrübtes Glück.