Beiträge von Lirum Larum im Thema „Drogensucht durch Meditation endgültig loswerden“

    Lucy:

    Spocki :heart:


    Die Träume hatte ich mit rauchen, das verging nach einer weile. Morgens war ich immer richtig erschrocken und musste mich eine weile fragen, ob ich 'aus versehen' tatsächlich geraucht hatte.


    Richtig wichtig war die Einstellung, dass ich ohne Konsum freier bin, da der suchtdruck mich nicht mehr am gängelband hatte.
    Auch er ist längst Vergangenheit. Heute weiß ich nicht mal mehr, wann ich aufgehört habe, es ist vorbei.


    Ja.
    Ich hab festgestellt, dass es mir viel nützt, wenn ich weiß, wo ich hinwill. Also, nicht nur daran zu denken, was ich alles nun nicht mehr zu mir nehmen will, sondern darauf zu fokussieren, welche Vorteile das für mich hat. So war mein Geist die ganze Zeit mit diesen positiven Maßnahmen beschäftigt („Ich gehe schwimmen" ... „Um 18.00 Uhr setz ich mich zum Meditieren"... „Auf der Party bleib ich bei Mineralwasser, dann hab ich morgen früh einen wunderbar klaren Kopf."), anstatt dass ich mich auf Mangel konzentrierte. „Ich darf nicht" ist eine unnütze Formulierung. „Ich will lieber ..." bringt mehr.

    Ich stimme Dir in den drei Punkten zu:
    - Ursachen finden = oder anders ausgedrückt: Mechanismen entlarven. Man braucht Verständnis über die psychischen Abläufe - und meiner Erfahrung nach sind die komplexer als Schwarz/Weiß oder Wille/Schwäche.
    - Die „leisen Stimmen": sind in der Tat der Schlüssel. Solange sie unbemerkt bleiben, hat man kaum Kontrolle. Wenn man soweit Klarheit hat, dass man die subtilen Sachen wahrnimmt und sich nicht mehr damit identifiziert, hat man Souveränität gewonnen.
    - „Verschiedene Charaktere" - natürlich. Auf jeden Fall.


    Vielleicht verstehe ich auch unter dem Wort „Willenskraft" einfach etwas, das mir nicht geholfen hat, weil es nicht an meine subtilen Sachen herankommt. Der Begriff hat sich immer gegen mich gewendet und das Gegenteil von dem bewirkt, was er sollte. Ich hab eben auch einige Leute gesehen, die ihre mangelnde Willenskraft als Rechfertigung genommen haben, um dann ganz abzurutschen.


    Bei mir war es eher Trotz, der mir geholfen hat. Je lauter das Suchtmonster heulte, desto mehr fühlte ich mich bestätigt, ihm nicht nachgeben zu wollen. Motto: "Nö! Nun gerade nicht!"

    DerSuchende:


    ... Das ganze kann ich ja als Stärkung der Willenskraft ansehen, als eine Art Prüfung um zu sehen ob ich schwach oder stark bin.


    Naja, oder vielleicht hast Du eben einfach nur mit Dir und Deiner Geschichte zu tun und bist da am Arbeiten.
    Sucht bekämpft man ja keinesfalls mit Willenskraft, ich hoffe, Du weißt das.
    Man kann einer Sucht ja nur durch Kapitulation habhaft werden: "Ich komme damit nicht klar, ich verarsche mich damit nur selbst - und das ist ein guter Grund, es ganz und gar zu lassen."
    Prüfungen, ob man stark von der schwach sei, braucht kein Mensch. Das benutzt das Suchtmonster in einem nur, um einem zu suggerieren: Du bist schwach, deshalb musst Du jetzt was nehmen.
    Deshalb ist es besser, man erkennt es umgekehrt: Ich kapituliere, die Sucht ist mächtig - deshalb ist das einzige Mittel dagegen, nichts zu nehmen. Wenn man was nimmt, macht man die Sucht stärker.


    Na, sorry, ich glaub ich kann nach Mitternacht nur schlecht erklären. Geh lieber zu einer Selbsthilfegruppe, solange Du noch clean bist. Das wird gut tun. :)

    Ohne den ganzen Thread gelesen zu haben, kann ich eine Selbsthilfegruppe nur empfehlen. Betroffene wissen einfach am allerbesten, was Suchtdruck ist, kennen die Mechanismen mit denen man sich üblicherweise selber reinlegt usw. Dadurch kennen Betroffene auch den Weg, wie man mit Rückfällen ohne Schuldzuweisungen aber mit klaren Ansagen umgehen kann.
    Zur Not, wenn man keine gute Gruppe zu dem Stoff, nach dem man süchtig ist, findet, kann man auch in eine andere Gruppe gehen, wo es um das Thema Sucht geht.


    Ich konnte mir das Rauchen abgewöhnen, nachdem ich jemanden ein halbes Jahr zu einer Alkoholikerselbsthilfegruppe begleitet hatte. (Nikotin macht vergleichsweise ähnlich süchtig wie Heroin.) Obwohl die da selber wie die Schlote rauchten, konnte ich die Gesprächsinhalte gut auf meine eigene Sucht übertragen.


    Heroinsucht ist eine harte Sache. Keinesfalls damit alleine bleiben. Meditation kann sehr hilfreich sein, da würde ich dran bleiben, aber sie ist keine Therapie.
    Also mein Rat ist: Meditieren und eine gute Selbsthilfegruppe finden, evtl. zusätzlich eine Therapie suchen. (Die sind überlaufen und ein gestresster Therapeut ohne Ahnung ist wahrscheinlich schlechter als eine Selbsthilfegruppe, finde ich.)