Beiträge von Noreply im Thema „Verliebtheit und Meditation“

    Wie mir scheint geht es auch hier um das erkennen der Extreme. Wie Du sagst wartet der nächste Selbstzweifel schon, das heißt auch das das nächste Extrem in das ich fallen kann schon gelegt ist.
    Andererseits hat es mir geholfen das ich nicht diesem Extrem ausweichen will, es vermeiden, nicht haben wollen. Mir hilft das erkennen und das bewusste nicht Gedanken-anhängen an einem Erkannten gegen das andere.


    Verliebtheit und Meditation sind ja die Extreme oder das zwischen dem gewählt werden kann. Wählt man das eine meldet sich das andere. Das ist so. In der Meditation stört die Verliebtheit und in der Verliebtheit stört die Meditation oder das Stillsein, denn da will ich ja verliebt-sein, weil das aber immer Erregung ist stört der Gedanke an Still-Ruhig-sein, Meditation. Wenn ich jemanden nicht mögen will, weil ich glaube zu wissen wie der zu sein hat, wende ich mich von dem ab der in mir sagt das der doch eigentlich ganz normal sein muss, weil er ein Mensch ist.


    Wo ist der "Fehler"? Der liegt in dem Denken in den Gegensätzen. Wenn ich in Gedanken wählen kann wende ich mich in Gedanken gegen das Andere und das Andere wehrt sich gegen dieses Abwenden durch Aufmerksam machen. Dieses Gedanken anhängen muss ich zulassen und gleichzeitig die Wahlobjekte erkennen. Die Gedanken wählen ein Objekt, Verliebtheit oder Meditation, das ist so, das ungeliebte, nicht gewählte, weht sich durch Gedankenmachen. Und genau da setzt das Bewusste-Sein an. Diese Einmischung des nicht gewählten wird unterbrochen. Jetzt ist Verliebtheit dran und das wird jetzt getan, Meditation wird der Gedankenhahn abgedreht, mit der Ankündigung das sie auch bald das Recht der ungeteilten Aufmerksamkeit bekommt, jetzt wird nicht geteilt. (Edit: Jetzt kann nie geteilt sein. Nachdenken bringt: Ich bin zuspät, ich bin zuspät.)


    Wählen ist das Problem. Doch ohne Entscheidung für etwas gibt es kein Handeln. Entscheiden hat die Wirkung der Handlung und die Wirkung der Nichthandlung gegenüber dem nicht gewählten. Dann setzt der Gedankenmachen-krieg ein, zwischen dem Auserwählten und dem der Abgewiesen wurde. Der kann nur beendet werden indem ich mich darin übe das für jetzt gewählte mit meinem Ganzen Sein tue und mich nicht von der beleidigten Leberwurst in mir oder auch außerhalb von mir bedrängen lasse, wer beleidigt sein möchte darf das sein nur jetzt stört es mich nicht und nachher ist das nicht gewählte, abgewiesene daran. Wenn es dann immer noch beleidigt ist lass ich es beleidigt sein und wähle das andere.


    Der höchste Weg
    ist nicht schwierig,
    nur ohne Wahl.
    Hasse nicht,
    liebe nicht,
    dann ist es klar,
    und eindeutig.


    Der Weg ist ohne Wahl weil er nicht Wählt, also abwägt was zu tun ist, wenn eigentlich schon klar ist was zu tun ist. Die Entscheidung ist schon getroffen, man weiß was zu tun ist und dann fängt man an in Gedanken zu wählen, nach der Entscheidung. Mach es oder lass es aber mach Dir keine Gedanken darüber ob lieben oder hassen, denn Entscheiden heißt eben selbstverständlich etwas zu tun was jetzt zu tun ist und etwas zu lassen das jetzt nicht zu tun ist.
    Wähle, Wäge nicht, Entscheide. Mach es oder lass es. Versuchen ist tun, es gibt kein Versuchen. Unsere Gedankengebäude versuchen uns.