Sehr bemerkenswert, wie fundamentalistisch nicht wenige westliche Buddhisten des 21. Jahrhunderts den Palikanon auslegen. 300 Jahre Aufklärung werden da mal kurzerhand hinweggefegt und "Höllenwesen" und "Hungergeister" zu real existierenden Wesen erklärt. Erinnert an die Lesweise des Korans in islamistischen bzw. der Bibel in evangelikalen Kreisen.
Es ist keine Auslegung, wenn man sagt, dass im PK die Rede von einem Kreislauf der Wiedergeburten ist. Zu sagen, das wäre eine Auslegung, ist eine falsche Aussage. Es ist auch falsch zu sagen, dass es fundamentalistisch wäre, Worte & Formulierungen wiederzugeben, wie man sie hören oder lesen kann.
Genau solche Sprechweisen sind unaufgeklärt und unachtsam. Denn sie sind irreführend.
Na gut, vielleicht hätte ich schreiben sollen, "wie westliche Buddhisten des 21. Jahrhunderts den Palikanon NICHT auslegen". Nämlich ebenso wenig wie es Islamisten mit dem Koran und Evangelikale mit der Bibel tun: Was irgendjemand vor Jahrtausenden niedergeschrieben hat, ist in absolut jeder Hinsicht unumstößlicher Fakt und darf auf keinen Fall metaphorisch interpretiert werden, denn das ist Ketzerei. Wer es wagt, dies zu hinterfragen, kriegt eins mit dem Höllenknüppel übergezogen. Diskussion beendet.