Frieden-und-Freude:...
Von all diesen moralischen Fragen abgesehen:
Funktioniert dieses Angstmachen überhaupt als Motivationshilfe?
Ich glaube, es führt nicht zu menschlichem Wachstum, Einsicht und liebende Güte, Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen.
Ganz ehrlich - ich weiß es nicht. Was ich aber denke zu wissen, einige sind durch Einsicht nicht, oder wenigstens nicht immer zu motivieren, auf anti-soziale Aktivitäten zu verzichten.
Der Ausgangsgedanke der Lehre ist doch, daß in einem 'Urzustand' Hass, Gier und Dummheit uns im Griff haben und viele erleben dies über lange Zeit nicht als leidvoll. Es ist empirisch fast nicht festzustellen, ob religiös motivierte Angstmacherei funktioniert. Menschen haben immer Gewalttaten verübt. Der Ansatz der Aufklärer - "Seht ihr, die Angstmacherei funktioniert nicht!" Der Ansatz der Religiösen - "Seht ihr wie nötig wir sind, ohne die Angstmacherei wäre alles noch viel schlimmer!"
Buddhismus, wie ich ihn verstehe ist keine moralinsaure Veranstaltung, sondern eine sehr praktische Anleitung für ein gutes eigenes Leben, die in größerem Umfang umgesetzt auch zu einem angenehmen Zusammenleben führen kann.
Frieden-und-Freude:Deshalb glaube ich weiterhin, dass diese Aspekte erst im Laufe der frühbuddhistischen Missionierung und Propaganda betont wurden. (Ähnlich wie der beginnende Personenkult um den Buddha, den er selbst völlig abgelehnt hat.)
Nun, das sollen Indologen und Buddhismusforscher klären.
Bei den Höllenbeschreibungen im PK, die an passiv-aggressivem Sadismus alle katholischen Fegefeuertexte weit überschreiten, kann ich mir allerdings tatsächlich nicht vorstellen, daß ein Buddha dies in dieser Form geäußert hat, nicht einmal als 'geschicktes Mittel' mit symbolischen Unterton.