Beiträge von Alephant im Thema „Mitgefühl mit Tätern? Nur wie??“

    Mudithaa:

    Ich bin nun zwar schon eine Weile Mitglied in diesem Forum,gehöre aber eher zu den lesenden Teilnehmern.Nun gibt es aber doch eine Sache,die mich schon seit längerem beschäftigt und mir immer wieder aufs Neue Schwierigkeiten bereitet.Heute Morgen wieder die Nachricht über einen Amoklauf an einer Schule in den USA,an anderen Tagen Nachrichten über Vergewaltigungen und Quälereien (auch an Kindern!) usw,usw.Es nimmt kein Ende...Nun heißt es ja,man möge auch für Täter Mitgefühl aufbringen.Aber ich kann angesichts solcher und vieler anderer schlimmer Taten,die tagtäglich so in der Welt passieren,in erster Linie nur große Trauer empfinden.Ich finde regelrecht unerträglich,solche Dinge nur hören zu müssen,versetze mich in die Lage der Familien der Opfer oder in die Opfer selbst,manche Dinge beschäftigen mich noch bis in die Nacht oder tagelang...Aber wie kann man denn da Mitgefühl für den oder die Täter schaffen,hochzubringen ? Ich muss zugeben,das bekomme ich derzeit noch nicht hin,wird wohl noch ein langes Stück Arbeit sein. Sicher kann man nur durch eigene Freude oder Mitfreude die Welt froher machen,das denke ich,schon verstanden zu haben,aber das ist wirklich nicht immer leicht... Vielleicht hat ja jemand eine Idee?
    Liebe Grüsse von Mudithaa.


    Werte Mudithaa,


    gerne möchte ich dich darauf hinweisen, dass es DEINE Entscheidung ist, welchen Bildern (und ihren emotionalen Folgen) DU DICH hingibst.


    Hier empfiehlt der Buddha die Meditation und auch: Die Vorstellungen als Vorstellungen zu durchschauen.


    Ich persönlich glaube nicht an den Wert des Mitgefühls/der Trauer, die sich NICHT unmittelbar (also in einer relevanten Situation) einstellt sondern "nur" als Folge der Lektüre bestimmter Inhalte, oder durch Betrachtung innerer Eindrücke. Weswegen ich bestimmte "Inhalte" auch meide.


    Ich möchte dir empfehlen, das auch so zu tun. Dann findest du da auch nichts mehr "unerträglich", wie du es schreibst. Denn eines ist dir bestimmt klar: dieses Gefühl der "Unerträglichkeit" macht es dir schwerer, achtsam durch das JETZT zu gehen, in sich ja auch Individuen befinden, die verletzt werden könnten/ein Lächeln gebrauchen könnten/undsoweiterundsofort.



    Ein schöner Gruß