Beiträge von mukti im Thema „Missionieren im Buddhismus“

    Wurde das wirklich 500 Jahre nach dem Buddha aufgeschrieben und die Mönche haben das vorher 500 Jahre mündlich überliefert?

    Stellt euch einmal vor, etwas wurde seit 1518 mündlich überliefert und heute wird es aufgeschrieben.

    Sicher, dass das die Worte Buddhas sind und nicht das ist, was die Mönche draus gemacht haben oder zumindest halt das meiste?

    MIr geht es vor allem um zwei Dinge: Antworten auf das Rätsel des Daseins zu finden und das Leid zu beenden. Von allen mir bekannten Quellen zu diesen Themen ist die Überlieferung des Palikanon für mich am Besten nachvollziehbar und praktizierbar.


    Um beim Thema zu bleiben: Wenn sich eine Überzeugung nach längerer Erwägung und Erfahrung herausgebildet hat, ist eine Missionierung von grundlegend anderen Ansichten zwecklos, hat man schon alles durch. Da ist es wohl am Besten einander zu respektieren, solange es keine destruktiven Tendenzen in der jeweiligen Anschauung gibt.

    Unsinnig finde ich dogmatische Missionierung, also weil es angeblich ein Gott offenbart oder der Erhabene so gesagt hat, müssten dem alle anhängen.

    Ich habe mehrere Biografien von unterschiedlichen Autoren die Buddhas Weg aufzeigen gelesen und habe die Erfahrung meines eigenen

    langen Weges.

    Da will ich dir nichts dreinreden, hab mich nur gefragt wie du zu der Meinung gekommen bist der Buddha hätte laut Überlieferung nicht missioniert und den Leuten gesagt sie sollen ihren eigenen inneren Weg suchen. Kann mir das aber nach deinen Ausführungen, woraus obiges Zitat stammt, jetzt so ungefähr vorstellen.

    Buddha hat laut Überlieferung nicht nur nicht missioniert, sondern er hat den Leuten die von ihm wissen wollten

    wie er sich geheilt hat gesagt, lasst ab, ich überfordere Euch damit, sucht Euren eigenen inneren Weg.

    Nach dem Palikanon hat er den Entschluss gefasst zu lehren, danach seine ehemaligen Asketengefährten aufgesucht, sie überzeugt dass er die Erleuchtung gefunden hat und ihnen den Weg erklärt. Er hat den achtfachen Weg gelehrt, einen Orden gegründet und ist 45 Jahre umhergezogen um seine Lehre zu verbreiten.

    Ich weiß jetzt nicht wie du das meinst oder welche Überlieferung du meinst.

    Der Buddha hat ja die Welt mal mit einem brennenden Haus verglichen, dessen Insassen nicht wissen, daß das Haus brennt.


    Von daher ist die Frage ja die, ob man die Leute aktiv ansprechen sollte: "Entschuldigen, haben sie gemerkt, daß dieses Haus brennt. Dort düber wäre der Notausgang! Eilen sie sich, die Decke stürzt gerade ein!"


    Oder ob man sehr höflich und dezent sein solle und generell niemand ansprechen sollte, weil das als übegriffig empfunden würde. Man müßte dann
    fach ein wenig warten, ob ein brennende Balken oder kokelige Geruch den ein oder anderen Gast dazu bringt, selbst auf Feuer zu schließen. Und wenn er einen anspricht zu sagen: "Ich wollte sie ja nicht in ihrem Partygespäch stören, aber ja dies ist durchaus ein Flammeninferno. der Notausgang wäre da hinten links von dem versegenten Gerippe."


    Wahrscheinlich hat sich der Buddha missionierend nur an die Leute gewandt, die wussten dass das Haus brennt. Am Anfang ist er ja zu den Asketen gegangen um zu erklären dass er den Ausgang gefunden hat den sie suchen. Vorher hat ihn ein Passant gefragt wer er ist, da hat er schon geantwortet dass er erwacht ist, aber nichts weiter unternommen als dem das egal war.


    Übrigens denke ich sollte man nicht etwas zu erklären versuchen das man selber nicht versteht oder verwirklicht hat, das wäre ein bloßes Vortragen von Dogmen.

    Also der Buddhismus zeigt ja Wege auf das Leid zu beenden oder wenigstens zu verringern. Da kann man sich nun lediglich um das eigene Wohl kümmern, anderen erklären wie das geht wenn man danach gefragt wird, oder aktiv auf andere zugehen und Hilfe anbieten. Der Buddha Shakyamuni hat auch die dritte Möglichkeit praktiziert, ohne Absicht die Lehre jemandem aufzudrängen, der nichts davon wissen wollte. In diesem Sinn sehe ich nichts Unheilsames im Missionieren.