Beiträge von Adrenaline im Thema „Die Verwendung des Begriffs "Ego"“

    jemand der von der Ich-Illusion vollständig befreit ist ist ein Buddha und d.h. er wär im Straflager immer noch der Edelste aller Anwesenden.

    Aber gut Doris schrieb nicht: "vollständig befreit" - wie es auf dem Weg zur Erleuchtung ist kann ich mir jetzt nicht ausphantasieren. Macht ihr mal weiter.....;)

    Sehe ich auch so, eben deswegen meine ich es sind verschiedene Begriffe.


    Aber dass man von der Ich-Illusion befreit sein kann und ein Drecksack sein kann, sehe ich nicht so.

    Was ja in der Bedeutung auf das Gleiche herauskommt, was wohl das ist, worauf SY hinaus will so wie ich ihn verstehe

    ich bin mir aber nicht so sicher, ob es wirklich so verstanden wird, während man das Wort "Ego" benutzt . Man bezichtigt andere, ein fettes Ego raushängen zu lassen und hat dieses Gefühl, selbst o.k. zu sein-weil man eben nicht einen großen Ego-Anfall schiebt.


    Wenn man aber dran, denkt, dass es um das Auflösen der Ich-Illusion geht, dann ist auch klar, dass man selbst eben nicht o.k. ist und es genug für einen selbst zu tun gibt.

    Ego-Freiheit könnte man auch so verstehen, dass man die anderen Geistesgifte stark zurücknimmt, zumindest in ihrem Ausdruck, aber das Geistesgift, was die Basis der anderen ist, die Unwissenheit, ist noch da.

    Ich denke es ist hier deutlich, dass der Begriff " Ego" und wie er in buddhistischen Kreisen verwendet wird, nicht aus dem Buddhismus stammt. Es gibt die Ich-Illusion, in der jeder nicht-erleuchtete ist.


    Wir sitzten also alle in einem Boot.


    Kein Grund für den Dualismus von "Ich, der edle Ego-lose:angel:, und dort die anderen:evil: mit ihren Egos."

    Das funktionale Ich ist einfach das, was in der Welt der Unterscheidung zugrunde liegt, die ein Handeln in der Welt erst möglich macht. Wenn "ich" einen Apfel esse, isst Du ihn nicht. Er geht durch meinen Körper. Dafür ist es egal, ob ich der Illusion aufsitze, dieses "Ich" sei ewig oder hätte irgend einen "festen Kern".

    also eben das, was auch ein Erleuchteter haben kann.

    jut, du hast du Überschrift ja geändert. Tatsächlich fragte ich mich eher OB es in den Mahayana-Grundschriften vorkommt. Jetzt finde ich den Begriff grad immer ungünstiger. Weil es kommt nicht deutlich rüber dass das die "Ich-Illusion" ist, die jeder hat der nicht vollständig erleuchtet ist. Es wird schon oft verwendet im Sinne von: "Ich der Gute, und dort die pöhse Außenwelt".


    Also das ist nicht schwer einen Lexikon-Eintrag hinzubekommen, wo zumindest erst mal diese wichtige Info steht, dass es aus der Psychologie stammt. Falls keiner Einwände gegen diese Behauptung erhebt.


    Bei Leuten welche Küchenpsychologie betreiben beobachte ich das besonders: Den anderen zu psychologisieren, sich als großer Psychologe zu fühlen und den Balken im eigenen Auge nicht zu sehen.

    Mir scheint, die buddhistischen Schriften sind da klarer. z. B. 37 Regeln für den Bodhisattva. Was das ist und von wem was stammt habe ich vergessen...

    ich weiß noch nicht mal, woher der Begriff überhaupt stammt, also seit wann es den historisch gibt. Ich merk halt nur dass er sehr beliebt ist- um andere damit zu belegen.


    Man selbst hat dann eher "nur" das Problem, sich als ein "Ich" zu empfinden, man nennt es also so bei sich selbst. Während andere dieses Ego haben....;)

    und etwas anderes, wenn das Zentrum der Wahrnehmung jenseits der Illusionen liegt? Blickt man dann nicht auch tiefer?

    dann müsste man aber ein Guru sein. Ich glaub man kann nichts dagegen machen, dass man an anderen etwas wahrnimmt, was man für deren Ego hält und was die Tendenz hat, fetter zu erscheinen als das eigene Ego.:grinsen:


    Aber ich glaub es ist nicht Bodhisattva-Aufgabe dies dann auszusprechen. So wie ich die Schriften verstehe, soll man seeeeeehr nachsichtig mit anderen sein und die eigene Wahrnehmung stark hinterfragen.

    Ich finde das auch fürs Leben sehr praktisch, also man hat auch einen eigenen Vorteil von dieser Vorgehensweise.

    Ich habe es so verstanden, dass der Begriff "Ego" und alles was als solches bezeichnet wird, so gelehrt wird, dass der Bodhisattva das auf sich beziehen soll. Während die Fehler anderer nicht so bezeichnet werden und auch nicht negativ beurteilt werden. Aufforderungen, andere zu kritisieren scheint es nicht zu geben.


    Da scheint es öfter Missverständnisse zu geben, der Begriff "Ego" ist sehr beliebt um andere als ein solches zu bezeichnen. Ich würde ja schon sagen, an der Stelle ist schon die Frage ob die Person für den Bodhisattva-Weg geeignet ist. Da sehr viele menschliche Fehler aufgezählt werden und wenn man dieses Wissen hauptsächlich verwendet um andere zu beobachten und zu kritisieren, dann wär es vielleicht besser, man würde den Begriff Ego gar nicht benutzen, da er so negativ klingt. Es ist schon ein hartes Vorgehen gegen die menschlichen Schwächen und daher eine sehr ungünstige Sichtweise auf seine Mitmenschen.