Die Verwendung des Begriffes zeigt es ja an: Ich habe ein Ego, Mein Ego undsoweiter. Eine Eigenschaft, die man angenommenerweise so oder so hat, und die einen mitunter determiniert.
Und wenn man Ego überwunden hätte, wäre es dann nicht mehr da.
Dabei determiniert ein Selbst/Unwissen die ganze Zeit. Der Begriff "Ego" zeigt das Problem an und verschiebt es wieder (meiner Ansicht nach: nichtwissenderweise).
Mir gefällt der Begriff "Anhaften an einem Selbst" weil darin der Fokus auf den Prozess der Konstruierens, wo in jedem Moment so ein Selbst konstruiert wird, das je nach Situation sehr unterschiedlich sein kann. Gegenüber einem Baby wird gegenüber wird was ganz anderes produziert als gegenüber dem Chef. Die Prozesse die Selbst konstruieren sind unheitlich und widersprüchlich. Bei Computerspielen kann man ja sehen, dass man sich innehrlab kürzester Zeit mit irgendeiner Identität identifizieren und die dazu gehörenden Emotionen und Selbst-Versatzteile produzieren kann. Während der Begriff "Ego" die Konstruktion eines Selbst mit diesem Selbst so verbunden ist, dass es so rüberkommt, als gäbe es sowas wie ein Ego, das auch noch handeln könnte.