Beiträge von Arthur1788 im Thema „Wie viel Daoismus steckt im Zen?“

    Wenn Du ein Buch liest und Dir solche Dinge den Verstand rauben... Was passiert dann mit Dir beim Sitzen in Zazen? Ist das Gebimmel im rechten Takt? Ist das nicht koreanisches Seon und die Leute tragen nur zum Schein die schwarzen Koromos? Hat der Leiter des Zazen eine Fleischmütze auf und trägt in Wirklichkeit langes blondes Haar darunter?

    Bitte laß solche Überlegungen hinter Dir. Wenn Du merkst, daß dieses Rezept für Eierkuchen nicht Deinen Geschmack trifft, probier ein anderes. Wenn Dich die Werke Mokudo Taisen Deshimarus nicht anregen, versuch es mit TNH oder Mummonkai. Noch leben wir nicht in einer Autokratie.

    Danke, das war genau die Art von Antwort die ich erwartet (und befürchtet) hatte. Sobald man im Zen-Forum irgendwas hinterfragt kommt nur noch Gebrabbel über Fleischmützen und Eierkuchen. Wieso hat Taisen Deshimaru sich überhaupt die Mühe gemacht, so ein Buch zu verfassen, wenn die Leute sich doch auf keinen Fall mit dessen Inhalt auseinandersetzen sollen?

    Hallo wertes Zen-Forum,


    ich lese gerade das Buch "Die Praxis der Konzentration" von Taisen Deshimaru und bin ein wenig überrascht davon, wie viel Platz er daoistischen Prinzipien einräumt (Yin/Yang, die fünf Elemente, usw.) Das geht sogar so weit, dass daoistische und buddhistische Konzepte meines Erachtens nach ziemlich willkürlich durcheinander geworfen werden. Ein kleines Beispiel anhand der Begriffe Ki (Qi/Kraft) und Ku (Shunyata/Leerheit):


    "Diese raumzeitliche, relative Erscheinungswelt, an der wir als lebende Struktur teilnehmen [...], verdankt seine Existenz und Einheitlichkeit also ausschließlich dem ihn innewohnenden Ki, welches Systeme wechselseitiger Beziehungen hervorbringt, sie aufrechterhält, zur Entwicklung bringt und wieder auflöst. Die Erscheinungswelt selbst ist nur die momentane Wandlungsform dieses essentiellen, ewigen Ki, das sich in der unendlichen Vielzahl der Veränderungen auf der Ebene des Energieaustauschs kondensiert oder verstreut." (S. 80-81)


    Nur zwei Seiten später:


    "Sie [die fünf Elemente] sind der augenblickliche, in ständiger Evolution befindliche Ausdruck von Ku, dem ewigen Potential. In Ku befinden sie sich in ihrer Möglichkeitsform und unterscheiden sich darin nicht von Ku selbst, welches die grundlegende universelle kosmische Kraft darstellt. [...] Ku bleibt dabei immanent, eine feste, unwandelbare, einheitliche Kraft." (S. 83)


    Ja, was denn nun? Ki oder Ku? Kraft oder Leerheit? Zhuangzi oder Nagarjuna? Ist das nicht alles irgendwie "dualistisch"? Und bitte antwortet mir jetzt nicht ich solle einfach alle Konzepte loslassen. :grinsen:


    Generell frage ich nun, wie viel Daoismus im Zen steckt und wie relevant diese Aspekte für uns Westler sind. Sind sie unverzichtbarer Bestandteil der Zen-Lehre oder doch eher Relikte aus seiner Entstehungszeit in China?


    Beste Grüße :rad::dao::zen: