Beiträge von void im Thema „Wie viel Daoismus steckt im Zen?“

    Deine Frage ist sehr schwer zu beantworten ist, weil sie so allgemein gestellt ist.


    Es ist möglich Zen zu praktizieren, wenn man sich nicht mit den fünf Elmenten beschäftigen will und mit Yin und Yang nichts am Hut hat. So wie es für den indischen Buddhismus nicht wichtig ist, dass es dort eben vier Elemente gibt. Es ist also wirklich so ein "Drumherum" vor, dass man auch weglassen kann. Ich habe noch kein Buch gelesen , in dem die 5 Elemente als zentraler Bestandteil von Zen erachtet wurden.


    Auf der anderen Seite ist Chan entstanden, als der Buddhismus mit der chinesischen Kultur in Verbindung gekommen ist. Von daher gibt es da viele Herangehensweisen, die eine enge Beziehung zum traditionellen chinesichen Denken haben. So wohnt dem chinesischen Denken eine ganz große Liebe zur Natur und ihren Wandlungen inne.


    Und da ist es jetzt schwer zu entscheiden, ob dieses "Denken in Natur" etwas ist, was indischen Konzepten wie "Buddhnatur" oder "abhängiges Enstehen" wirkungsvolle und tiefe Metaphern und Bilder zur Verfügung gestellt hat, in denen sie sich erst richtig ausdrücken können -

    Daoismus wie auch Zen ist ja voll von Bilder aus der Natur - von Wasser, Bergen, Wolken, Drachen - die im indischen Denken fehlen.


    Oder ob man das als "daoistische Verfälschung" sehen will. Es ist ganz schwer das auseinanderzudividieren, ohne die Zentradition zu zerreissen.