Beiträge von moontrekker im Thema „Sexualität und Befreiung: Ist die kritische Sicht des Buddha auf Sexualität für heutige Praktizierende relevant?“

    Ich sehe das sehr pragmatisch. Sexualität setzt eine Menge Botenstoffe frei, die Wohlgefühl bewirken. Das Verlangen danach ist bei den Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Sexualität ist eine natürliche Veranlagung zur Fortpflanzung, zum Fortbestand der Art. Die Loslösung jeglichen Verlangens, ist spirituell sicherlich etwas Erstrebenswertes.


    Wenn Du es geschafft hast, Dich geistig so weit zu entwickeln, dass Du kein sexuelles Bedürfnis mehr hast und entsprechendes Wohlgefühl auf spiritueller Ebene erlangst, kannst Du auf Sexualität verzichten.

    Ich denke diese Sichtweise lässt sich auch mit Buddhas Äußerungen bezüglich Enthaltsamkeit überein bringen.


    Ein Verzicht trotz Verlangen hat meistens negative Auswirkungen. In Religionsgemeinschaften, in denen weltliche Machtpositionen maßgeblich sind, führt es auffallend häufig zu den ersichtlichen, traurigen und leidvollen geistig gestörten Verhalten des Missbrauchs.


    Ein sehr erfülltes Sexualleben in einer harmonischen Beziehung ist etwas Geniales, birgt jedoch auch die Gefahr, dass wenn solch eine Beziehung zerbricht, auch einer der Beteiligten psychisch schwer angeschlagen ist. Ikarus – wer hoch fliegt, kann auch tief fallen. Buddhas Empfehlung bezüglich Enthaltsamkeit würde vor solchen Abstürzen bewahren.


    So hat jeder Mensch, auch hinsichtlich Sexualität, seinen eigenen Weg zu finden.



    lg; moon :dao: