Beiträge von xiaojinlong im Thema „Sexualität und Befreiung: Ist die kritische Sicht des Buddha auf Sexualität für heutige Praktizierende relevant?“

    Zu aller erst: ich muss zugeben, dass ich den Verlauf hier im Thread lediglich überflogen habe. Dennoch will ich die Möglichkeit hier nutzen meine Gedanken dazu loszuwerden.


    Betrachten wir Sexualität aus dem evolutionären / biologischem Blickwinkel, so ist das Ganze klar Zweckgerichtet: Fortpflanzung. Um das zu ermöglichen wurde dieser Akt der Fortpflanzung mit dem Ausschütten von Glückshormonen verbunden - einfach um sicherzustellen, dass es überhaupt zu Sex kommt. Hat Mann / Frau nun einen Orgasmus, stellt sich eine kurzzeitige Phase des Glücklichseins ein. Gemäß dem grundsätzlichem streben nach Glück, neigt der Mensch dazu, diese Phase möglichst häufig zu erreichen und möglichst lange aufrecht zu erhalten.


    Betrachtet man diese Phase des Glückseins alleine, so spricht da erstmal nichts dagegen. Man fühlt sich besser, andere Gedanken verfliegen meist oder treten zumindest ausreichend in den Hintergrund. Wirft man nun aber einen Blick auf das Gesamtbild - das Leben - so sieht das Ganze nicht mehr so gut aus. Konzentriert man sich im Leben voll und ganz auf die Sexuallität, so verliert man schnell andere wichtige Dinge aus den Augen und es kann zu einer Sucht werden. Woran liegt das? Nun ja, Sex ist nur ein Teilaspekt unseres Lebens und entsprechend sollte dieser Teilaspekt auch nur als Teil angesehen werden. Wenn man sich zu sehr darauf fokusiert, kann der sich der Irrtum einstellen, dass Sex zu endlosem Glück führen kann. Stattdessen bringt es aber nur wenigen Sekunden bis Minuten das ersehnte Glück.


    Sollten wir deshalb Sexualität grundsätzlich meiden und aus unserem Leben verbannen? Nö. Sexualität ist Teil unserer biologischen Natur und es kann zu kurzzeitigem Glück führen - mehr aber auch nicht. Was wichtig ist, ist, dass wir uns von sexuellem Verlangen nicht blenden lassen. Wir hinter einem Mann / einer Frau nicht nur per se einen potentiellen Sexualpartner sehen. Wir die Klarsicht auf die Dinge nicht verlieren. Schaffen wir das, so kann Sexualtität zu einer sehr schönen Nebensache im Leben werden - aber eben nur eine Nebensache.