Beiträge von Aravind im Thema „Multitasking-Gehirn“

    Geschickter Schachzug, Mirko! Diese Aussage kann man prinzipiell nicht widerlegen... Man ist halt nur zu ungeübt, wenn man was anderes empfindet. ;)


    Meiner eigenen Erfahrung nach gibt es verschiedene Zustände des Bewusstseins bzw. der Aufmerksamkeit. Die meisten Musiker und Spieler von sehr schnellen Sportarten kennen das.


    Das fokusierte Bewusstsein ist tatsächlich relativ langsam. Wenn man Töne oder Bilder einzeln analysieren will, dann spielt sich das so im Bereich deutlich langsamer als eine 10tel-Sekunde ab.


    Aber es gibt auch ungerichtetes Bewusstsein. Beim Basketball oder beim Tennis macht man den Blick weich und bewusst unscharf, und ist voll aufmerksam, aber nicht auf einen einzelnen Sinneseindruck fokusiert. Dadurch steigt die Reaktionsfähigkeit enorm, aber niemand würde auf die Idee kommen, zu behaupten, der Spieler oder die Spielerin wäre nicht aufmerksam oder unbewusst.

    Beim Trashtalk beim Basketball nutzt man das absichtlich. Durch gezielte geflüsterte Gemeinheiten versucht man, seinen Gegenspieler aus dieser "weichen" Aufmerksamkeit zu holen und ihn zum Denken zu bringen. Und schon ist es mit der Schnelligkeit vorbei.


    Ähnliches gilt für das Musikspielen mit Dirigenten oder nach einem optischen Metronom. Volle Aufmerksamkeit, kein Fokus (weil Visuelles, Haptik, und Klang viel näher beieinander liegen müssen als eine Zehntelsekunde).


    Erfahrene Vipassanameditierer berichten ähnliches auch für die Einsichtsmeditation, aber da kenne ich mich um Jahrzehnte schlechter aus als mit Musik. :)


    Liebe Grüße, Aravind.

    Ich denke, das es kein Multitasking gibt. Man kann die Dinge nur eines nach dem anderen tun. Man ist auf einem der sechs Sinne aktiv.

    Die sechs Sinne treten gemeinsam auf, aber man ist sich nur einem einzigen bewusst. Man kann doch nicht bewusst sehen und hören gleichzeitig z.B.

    Das können nur Leute behaupten, die kein Schlagzeug spielen können! :)8)


    Allerdings bedarf das der Übung. Man muss lernen, die übermächtige Dominanz des Denkens zurück zu drängen, ohne es aufzugeben.

    Die Gleichzeitigkeit der anderen Sinne ist viel einfacher.


    Liebe Grüße, Aravind.