Beiträge von Monikadie4. im Thema „Heilsames stärken, Unheilsames in uns zu verringern“

    Zum anderen habe ich schon erfahren, dass der Gegenpart Eifersucht bei anderen anspringt, wenn man freudig von einer Erfahrung berichtet. Obwohl ich also nicht stolz war, reagierten einzelne so und es wurde kompliziert, in der Gruppe etwas schönes zu erzählen... aber gut, die Übergänge von freudigem erzählen zu herumprahlen sind wahrscheinlich auch gut zu beachten ;)

    Das kenne ich auch, Lucy. Ich habe deshalb meinen Hang zum freudigen Erzählen von mir über mich genauer unter die Lupe genommen Ich habe früher nie etwas wie Stolz oder "schaut, wie toll ich bin" gefühlt, aber bei genauerem Hinsehen fällt mir immer mein Vater ein - ein Komiker à la Heinz Ehrhardt mit viel Herz -, der immer sagte: "wer angibt, hat mehr vom Leben."


    Erst jetzt halte ich mich (meistens) zurück. Es fällt mir schwer, es sitzt mir in Fleisch und Blut. Ich befürchte aber heute, dass ich eher prahle und nicht nur freudig erzähle, obwohl ich oftmals nur Mut machen wollte. Aber all das zeigt die mangelnde Bescheidenheit. Ob ich das jemals loswerde, weiß ich nicht. Vielleicht ist es eben doch nicht nur eine Schwäche, sondern auch eine Stärke. Aber darüber will ich mich nicht weiter definieren.

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    Für mich ist Stolz eher mit jemandem verbunden, der zu stolz ist, sich zu entschuldigen, der zu stolz ist, sich einzugestehen, dass er/sie Fehler macht oder mit seiner Haltung machen könnte, der nicht bereit ist, sich dem Argument des anderen zu öffnen.

    Zu stolz zu sein, um sich zu versöhnen, ist für mich sogar schlimmer als stolz zu sein, weil man etwas Gutes getan hat.

    In meiner Erinnerung ist es ein Empfehlung in der Bibel, Gutes zu tun, aber es niemanden wissen zu lassen.


    Für mich ist Stolz im buddhistischen Sinne in jedem Fall unheilsam, weil es ja bedeutet, sich mit einem Gefühl zu identifizieren, während man im nächsten Moment über Leerheit meditiert oder schreibt oder andere darüber belehrt. Die Desidentifikation von Gefühlen jeder Art ist aber eine Voraussetzung, um leer zu werden von "Ich" und "Mein".

    Was nicht bedeutet, dass ich solche Gefühle nicht habe, aber ich schiebe sie weg.

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