Beiträge von Monikadie4. im Thema „Dampf ablassen hilft?“

    Liebe Lucy,

    dass Dir Geduld und Duldsamkeit abhanden kommen im Job, kann ich gut verstehen. Und das ist auch nochmal eine ganz andere Herausforderung. Ich hab's jetzt gut. Ich bin seit 12 Jahren im Ruhestand. Aber das Eingewöhnen mit meinem Mann, der schon eher zuhause war und die "Herrschaft über den Haushalt" hatte, war auch nicht leicht - aber gegen einen Job in der Pflege oder anderem großen Druck ein Kinderspiel. Trotzdem bin ich oft ausgerastet. Ich habe beobachtet, dass es mir sogar Spaß machte, ich fühlte mich lebendig. Diese Erkenntnis erleichterte mir den Ausstieg.


    Ich wünsche Dir viel Kraft - und akzeptiere Dich einfach so wie Du bist. Das ist ein Teil des Frustabbaus - Hingabe an die Unvermeidlichkeit Deines Seines (Da Free John).

    Liebe Grüße

    Monika

    Ja, ich habe auch kein Problem mit Menschen, die mal aus der Haut fahren. Das reinigt die Luft.

    Aber mir persönlich geht es um die Energie der Wut, des Zorns. Ich habe eben auch kein Problem mehr damit, weil ich Werkzeuge zur Hand habe, die aus Einsichten entstanden sind. Die Einsicht in meine persönlichen Befindlichkeiten, d.h. Knöpfe, die durch Drücken meines Gegenübers oder eines Themas den Zorn oder die Wut aktivieren. Das Durchschauen dieser Mechanismen hat mich davon so nach und nach befreit. Sollte da immer noch ein Knopf sein, wird er eben wieder genau so eliminiert wie die vorherigen. Ich bin über derartige Knöpfe nicht unglücklich und halte sie auch nicht mehr für Rückfälle, weil sie mir zeigen, wo ich stehe. Außerdem macht es mir Freude - um nicht zu sagen Spaß, solche Hindernisse auszuräumen.

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    Hi Niemand,

    ich war in meiner Jugend sehr jähzornig. Bei jedem kleinen Anlass sprang ich in die Höhe und fiel aus dem Rahmen. Er ähnelt dem Trotzverhalten eines Kleinkindes. Das änderte sich erst als ich meine Schwäche wahrnahm und ihre Ursachen durchschaute.

    Im übrigen bin ich der Meinung - bzw. weiß ich aus eigener Erfahrung, dass Zorn auch charakterlich bedingt ist. Es ist eine Frage der Energie. Diesen Zorn - der im hinduistischen Bild die Kehrseite eines vitalen Menschen ist - loszulassen, ist deshalb auch nicht ganz so einfach. Aber Geistestraining hilft.

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    ich würde die Frage, ob es der eigenen "Befreiuung" dient oder schadet einfach mal weg lassen, dann hat die Gleichung eine Variable weniger.

    Ja, aber dann bleibt ja alles beim Alten, dann ändert sich ja nix. Wozu dann noch über Heilsames und Unheilsames diskutieren, welchen Sinn hat dann der achtfache Pfad?

    Hallo Turmalin,

    ja, das ist eine schwere Entscheidung. Und ich finde, Du handelst richtig.

    Aber genau wegen solcher Situationen und ähnlicher empfiehlt der Buddha ja die Hauslosigkeit - wie passend.


    Da aber die meisten - auch ich - das nicht wollen, müssen wir wohl oder übel besonders achtsam sein, um nicht in diese Fallen zu tappen. Und wenn doch, ja, dann tue ich das ganz bewusst, weil es m.E. dann dringend notwendig ist, auf den Tisch zu hauen. Ich bin keine Nonne, alles, was ich mache, versuche ich so bewusst wie möglich zu denken, zu sagen und letztendlich zu tun.

    Ich habe keine Angst vor karmischen Auswirkungen. Ich kann nur das umsetzen, zu dem ich hier und heute in der Lage bin. Alles ist Übung.

    Wenn ich spüre, dass Wut in mir hochkrabbelt, dann trete ich - getragen durch die Erinnerung an die Leerheit - innerlich einen Schritt zurück. In der nun folgenden Stille ist keine Wut.

    Wenn ich auf den Tisch hauen will, dann haue ich drauf, danach ist gut - auch ohne Wut.

    Wenn ich wirklich frei von Ich und Mein bin, dann wird das alles Vergangenheit sein. Aber das kann ich nicht herbeizaubern wollen, das kann ich bis jetzt nur denken bzw. erahnen.

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