Beiträge von Mirco im Thema „Meditiere ich richtig ? oder wie kann ich das verbessern?“

    Hallo Jomolca,


    hier in umgekehrter Reihenfolge meine Gedanken zu deinen Fragen :)


    zu 3.) Die Sitzposition sollte so sein, dass du lange ohne Beschwerden sitzen kannst. Ob auf dem Stuhl oder am Boden ist egal.


    zu 2.) Ich kann dir nur aus der Perspektive des ursprünglichen Buddhismus berichten, also der Methode, wie sie in den ältesten Schriften überliefert wurde die von allen buddhistischen Schulen akzeptiert werden. Da wird sich nicht auf den Atem "konzentriert", auch wenn einem dies oft vorgeschlagen wird. Aber ein bischen Nachschlagen in der Anleitung für die Aufmerksamkeit beim Atem fördert drei Elemente zu Tage:

    1. Wisse, das Atem geschieht. -- So, wie du weißt, dasß du gehst wenn du gehst, so weißt du, das der Atem geschieht.
    2. Sei dir des gesammten Körper bewußt. -- Kein konzentrieren auf eine bestimmte Körperstelle. Einfach den gesammten Körper spüren.
    3. Entspanne den Körper. -- Wenn du Spannung oder Enge verspürst, entspanne und öffne es.


    zu 3.) Der Geist ist es nicht gewöhnt mit seiner Aufmerksamkeit bei einer Sache zu bleiben. Ganz im Gegenteil. Jahrzehntelang tat er anderes, von hier schnell nach dort dann wieder wo anders sein. Und da ist es ganz normal, dass er genau das tut, was er gewöhnt ist.


    Das Geheimnis liegt in geduldiger Wiederholung. Wenn du bemerkst, daß die Aufmerksamkeit nicht wie oben beschrieben beim Atem ist, dann lässt du diese Ablenkung los. Wie? Indem du ihr keine Beachtung mehr schenkst. Mitten im Satz, im Bild, im gedanklichen Film. Dabei ist der Inhalt der Ablenkung egal. Nun willst du zurück zum Atem. Aber, das Abgelenkt werden hat Spannung mit sich gebracht und hinterlassen. Das liegt in der Natur der Sache. Bevor du nun also zum Atem zurückgehst, entspanne dies. Wiederstehe der Versuchung, gleich zum Atem zurück zu springen. Dann nähmest du die Spannung mit in die Meditation. Konzentriertest dich dann wohlmöglich auch noch ganz doll auf den Atem, dann endetest du recht bald in einem sehr konzentrierten Zustand. Das kann sehr angenehm sein, ist aber eine Sackgasse, vom Buddha so erkannt und verworfen.


    Wenn du während einer Meditationssitzung den Geist 50 Mal dabei erwischst, wie er bei etwas anderem ist und du ihn 50 Mal zurückbringst, dann war das eine gute Meditation. Eine schlechte (oder gar keine) Meditation wäre es, wenn du bemerkst, dass die Aufmerksamkeit bei einer Ablenkung ist, dann aber dort bleibst, weiter denkst, etc.. Geduldige Wiederholung ist die Übung. Mit der Zeit wird die Dauer unabgelenkter Aufmerksamkeit immer länger werden.


    Weiter empfehle ich, genauso regelmäßig Meditation im Gehen zu machen.


    Fragen? :)


    Liebe Grüße,

    Mirco