Beiträge von art im Thema „Verzehr von Fleisch aus Supermarkt moralischer als selber jagen?“

    PhenDe

    Für mich ist der Mensch, der einen Mord in Auftrag gibt, genauso schuldig wie der Auftragsmörder. Durch den Kauf von Fleisch erteilt man genauso einen Auftrag, wenn auch nicht von Angesicht zu Angesicht sondern über ein paar Ecken.

    Also wenn Du es genau ließt wird hier nicht der Fleischesser mit einem Mörder verglichen. Es werden Zwei unterschiedliche Szenarien verglichen.


    Und was deine etwas unausgeglichen wirkende Reaktion angeht:

    Wieso könnt ihr nicht die Klappe halten und stillschweigend euer Veganer Leben und Vegetarier Leben leben? Und andere Leute die davon nichts halten in Ruhe lassen?

    Das würde ich mir noch mal ganz in Ruhe durchlesen und mich dann entweder furchtbar schämen oder mich versuchen zu entschuldigen. Aber das bleibt dir überlassen.

    lg

    art

    ... Ich finde allerdings auch, dass das alles viel zu sehr ausgehend vom Karma des Fleischessers aus gedacht ist und dass das Tierwohl, um das es ja eigentlich auch gehen sollte, dabei vernachlässigt wird. Vor allem im Angesicht dieser Industrie, die so in der Form ja zu dem Zeitpunkt, als diese Lehren entstanden sind, nicht bekannt war. In Tibet konnte man z.B. damals ohne Tiere zu essen nicht überleben. Also wurde die Lehre so angepasst, dass man bestmöglich damit umgehen konnte. Das einfach auf unsere Situation zu übertragen geht m.E. nicht. Da müssen wir schon selbst denken....

    Bravo!


    Und wer denken kann, dem sollte klar sein, solange Nachfrage nach Fleisch besteht wird auch geschlachtet werden.

    Ob ich damit einen direkten Auftrag zum töten erteile oder wie man es auch immer nennen mag ist egal. Ob und wie sich die Welt verändern würde, äßen alle kein Fleisch mehr ist in dem Zusammenhang auch egal.

    Fakt ist, wenn ich Fleisch kaufe, billige ich dass das Tier vorher getötet wurde und um den Platz des Fleisches wieder zu füllen, wird natürlich wieder geschlachtet. Das ist einfache Marktwirtschaft. Auch wenn in Metzgertheken keine Bilder von blutenden Tieren gezeigt werden kann man von einem erwachsenen denkendem Menschen, heute, in unserer Gesellschaft erwarten, dass ihm das klar ist.

    lg

    art

    Hi,

    ich kann durchaus eure Kritik an Tierschützern und Vegetariern verstehen.

    Es gibt einige, die sich gerne als besser als die anderen sehen und alle die nicht ihrer eigenen Meinung anhängen, als Deppen darstellen. Diese hängen an ihrem Selbstbild so fest, dass sie ihre Objektivität verlieren.

    Es gibt auch viele mit Wut darüber wie Tiere behandelt werden. Schaut man sich das aber mal etwas genauer und ohne Vorurteile an wird man schnell feststellen, dass diese Wut eine normale Reaktion auf die Traurigkeit und Verzweiflung derer ist, die durch ihre Empathie an einen Punkt geraten sind an dem sie eigentlich resignieren würden. Heutzutage wird noch zu wenig zwischen Mitleiden und Mitgefühl haben unterschieden. Mitgefühl im altruistischen Sinne lässt sich im Gegensatz zur Empathie sehr viel weiter (vielleicht sogar ins grenzenlose) ausdehnen und hat nicht die negativen Folgen der Abstumpfung oder des Ausbrennens. Eine falsche Motivation für Mitgefühl kann ich mir vor diesem Hintergrund nicht vorstellen.

    Es gibt sicherlich noch andere aber diese Zwei Typen kenne ich persönlich und ich habe von beiden etwas.


    Aber, ohne die, durchaus zu Recht umstrittenen, großen Organisationen wie Peta, WWF oder Greenpeace u.a. , wüssten die meisten nicht einmal, dass es Brandrodungen von Regenwäldern gibt, dass wir ein echtes Plastikproblem haben oder das Subventionsgelder für Tiertransporte quer durch die EU missbraucht werden und und und.


    Vielleicht können wir uns darauf verständigen, dass alle unser Mitgefühl verdient haben. Opfer wie Täter, Idealisten wie Rationalisten, Selbstdarsteller wie wirklich Helfende, Kritiker wie Befürworter.


    lg

    art

    ... Dann kann das nach offiziellen Regeln geändert werden ...


    :zen:

    Hallo Sisyphos,

    meinst Du in etwa so

    Tierschutz: Arme Schweine | ZEIT Arbeit (wenn ihr "Tierschutz arme Schweine" in die Suchmaschine mit Zwei OO's eingebt kommt ihr zu dem Artikel ohne sich bei der Zeit registrieren zu müssen)

    Machen wir uns nichts vor, solange die Industrielobby die eigentliche Macht im Staat ist sind die (Ironie an) "aggressiven" und "missionarischen" (Ironie aus) Tierschützer die einzigen die etwas tun. Deshalb sollte man sie nicht andauernd bashen oder sogar als kriminell bezeichnen.


    lg

    art

    @Sherab Yönten

    wenn Du ein bisschen runter scrollst siehst Du die Updates.

    Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Emnid sind mehr als 80% der Deutschen ganz klar für die Arbeit von Tierschutzorganisationen, die sich notfalls ohne Genehmigung Zugang verschaffen um Missstände und auch Tatbestände zu dokumentieren und zu veröffentlichen . Frau Klöckner oder Herr Lindner haben sich offensichtlich nicht zu der Petition geäußert. Hätte mich auch stark gewundert, von ihr habe ich persönlich noch nie eine Antwort erhalten. Deswegen besser an Abgeordnete schreiben, die haben manchmal noch ein Ohr. Wichtiger ist, dass das Thema in die Öffentlichkeit gekommen ist.

    Man kann niemanden seine Meinung aufzwingen (das machen nur Faschisten) aber man kann Bewusstsein schaffen !

    Hier ist noch eine aktuelle Petition Petition - Truck You - Tiertransporte schmecken nicht! gegen Tiertransporte.


    @kilaya

    ich habe im Lauf der Unterhaltung die Begriffe Ethik, Moral und Karma durcheinander gewirbelt. Danke für deinen Hinweis.


    lg

    art

    Tara4U

    ich kann hier nur für mich antworten.

    Ich versuche kein Extremist zu sein, weil durch diese das menschliche im Menschen verloren geht. Ich bezeichne mich auch nicht als Veganer, nur als jemand der weitestgehend vegan lebt. Das schließt in meinem Verständnis Vermeidung von Plastik genau wie Umweltschutz mit ein. Ismen haben mich schon immer abgeschreckt, weil sie die eigene Beurteilung quasi erübrigen. Anders im Buddhismus, wo es ganz klar heißt, Prüfe jede Aussage.

    Leider sind die die Du meinst halt die lautesten, deswegen entsteht oft der Eindruck, fast alle seien so. Ich denke da nur an A. Hildmann oder ähnliche Selbstvermarkter, die der veganen Bewegung einen Bärendienst erweisen.

    Also es gibt auch andere, tolerante, verantwortungsbewusste Menschen, die sich entschlossen haben, soweit möglich, durch ihr Verhalten das Leid aller Wesen (auch der Pflanzen) nicht unnötig zu steigern ohne deshalb alle die, die es nicht so sehen, zu verteufeln.

    In dem Artikel, den kilaya verlinkt hat wird es klar angesprochen, das Problem sei nicht das Fleisch essen an sich, es sei vielmehr die Industrie die (ab hier m.M.) bekanntermaßen nur eine Moral kennt, die Interessen der Aktionäre was zwangsläufig zu einer Entmenschlichung führt. Würden alle bei kleinen, regionalen Bauern einkaufen oder selber anbauen oder wie bei dir, die Eier halt einsammeln und nicht verkommen lassen, wären wir schon sehr viel weiter.

    Da wird es aber bereits kompliziert und politisch. Z.B. wird der Regelbedarfssatz für Harz IV Empfänger und somit auch für aufstockende Kleinstrentenbezieher (die in 10 bis 20 Jahren den Großteil der Rentner ausmachen werden) Anhand von Preisen von Al.. u Li... Discountern festgesetzt. Das dort natürlich nur die übelsten, leidbehaftesten, durch Subventionsgelder hin und her gekarrten Tierprodukte verkauft werden ist ja deren Erfolgsrezept.

    Da das Thema sich ja auf den Verzehr von Fleisch aus dem Supermarkt bezieht, dachte ich wir reden über industriell hergestellte Produkte.

    Ob das selber töten im Gegensatz zum bewusste in kauf nehmen des tötens durch andere eine andere karmische Bedeutung hat ist natürlich eine ganz andere Frage, die jeder für sich prüfen sollte. Für mich ist das töten lassen sogar noch schlimmer.

    lg

    art

    @kilaya: danke für den Link, ich finde es immer wichtig sich von allen Seiten an ein Thema anzunähern. Erschreckend fand ich die Aussage, dass nicht mal die EU Kommission genug Einfluss auf die Lebensmittel- und Pharmaindustrie habe um etwas zu ändern, wie sollten dann die paar Veganer etwas ausrichten. Nunja, wenn die paar Veganer immer mehr würden, dann hätten sie Einfluss, nämlich durch ihre Kaufkraft.


    PhenDe :

    Ich finde es nicht gut, dass Du dich über das Thema lustig machst. Es gibt Menschen, die sich darüber ernsthaft Gedanken machen. Oder willst Du allen Ernstes damit sagen, ein Leben in der Massentierhaltung, verbunden mit Qual-zucht, Qual-haltung, Qual-transport und am Ende Qualvollen Tod sei besser als ein Leben in der Wildnis, zu dem fressen und gefressen werden dazu gehören?


    Aber ich merke wie sehr mich das ganze auf emotionaler Ebene betrifft, deswegen werde ich mich ab hier raus halten. Ich denke mein Standpunkt ist klar.

    lg

    art

    Missionarische Ader von vielen Veganern: man braucht sich doch nur die gesamte öffentliche Debatte überall anzuschauen, um zu erkennen, dass Veganer sehr oft von allen Menschen Veganismus fordern und dabei schnell aggressiv werden, was man bei Vegetariern so nicht so häufig findet.

    Hallo kilaya, das ist mir mit Verlaub gesagt etwas zu sehr vom hören sagen und vorurteilsbelastet.

    Ich kann nur von mir reden, aber als aggressiv oder missionarisch bin ich noch nicht von meinen Freunden und Verwandten bezeichnet worden, allerdings als nervig...


    und zum Honig,

    8 Gründe, die verdeutlichen, warum Honig nicht vegan ist

    Bienen: Bienensterben durch industrielle Bienenhaltung


    lg

    art

    Ich dagegen setze das jagen und Fleisch im Supermarkt zu kaufen auf die selbe Moralische Stufe. Das Tier stirbt für den Fleischesser. So oder so.

    Hi Patrick, sehe ich genauso.


    Zitat

    Untersuchungen zeigen, dass wenn alle Menschen Veganer wäre, das für die Welt grosse Probleme schaffen würde. Größere als jetzt...


    Hi Kilaya, ist das deine persönliche Meinung oder stützt Du deine Aussage auf etwas? Welche Untersuchungen meinst Du?


    Ich lebe weitestgehend vegan und mir kommt es oft so vor als wissen die "Karnivoren" oder "Omnivoren" meist sehr viel besser was ich essen "darf", wie ich denke oder warum meine Sichtweise (die sie eigentlich nicht kennen oder nachvollziehen können) falsch ist.


    Aber zu den Fakten:

    Es gibt jede Menge Schuhe, die weder aus Leder noch aus Plastik sind.


    Und zu meinen Fragen:

    Der Ackerbau tötet Tiere. Punkt . Wieviele Menschen kann ich ernähren wenn ich 1 ha Acker nutze um pflanzliche Nahrung für Menschen anbaue? Wieviele Menschen kann ich ernähren wenn ich Tierfutter anbaue?


    Wie kann ich Tier-Produkte von Tieren bekommen ohne ihnen zu schaden?


    Woran machst Du die Aussage fest, Veganer seien "missionarischer" als Vegetarier? Wieviele Veganer und Vegetarier kennst Du persönlich?


    lg

    art