Beiträge von Raphy im Thema „Verzehr von Fleisch aus Supermarkt moralischer als selber jagen?“

    Hallo ihr Lieben.


    Sehr vorbildlich mit den Pflanzen. Zu den Mönchsregeln im Palikanon gehört auch, dass Pflanzen und Saatgut nicht beschädigt werden sollen.

    Kommt auch in den Lehrreden manchmal vor. Das sind dann aber eben die strengeren Regeln für Mönche. Haushälter/innen müssen sich nicht danach richten, aber schaden wirds wohl auch nicht, in der Hinsicht zumindest achtsam zu sein.


    Es ist also schon auch ein Thema in der Buddhalehre. Wobei die Meinungen darüber auseinandergehen, warum der Buddha auch darauf einging.


    Aber irgendetwas essen muß man ja, wenn man nicht verhungern will oder wenn man nicht so wie vom Buddha überliefert, von Devas mit himmlischer Speise über die Poren der Haut versorgt werden würde. Und da ich die Wahl habe, wähle ich eher Pflanzen als Tiere.


    Vielleicht auch mehr Früchte ins Essen einbauen, wenn man die Pflanzen schonen will.


    Und alles nur (m)eine Meinung. :)


    Liebe Grüße

    Hallo ihr Lieben.


    Um die Ausgangsfrage nochmal zu beleuchten.


    Im Palikanon in "Anguttara Nikaya V.177 - Fünf verwerfliche Berufe - 7. Vanijja Sutta" wird der Handel mit Fleisch aufgezählt als etwas was der Laienjünger nicht ausüben sollte.


    Jetzt gehört zu einem Handel aber nicht nur der Verkäufer, sondern auch der Käufer. Man könnte es also so interpretieren, dass nicht nur der Verkauf, sondern auch der Kauf von Fleisch nicht ausgeübt werden sollte.


    Man könnte einwenden, dass die Überschrift ja mit "Fünf verwerfliche Berufe" übersetzt wurde, es also nur gilt, wenn jemand das beruflich ausübt. Die deutsche Überschrift scheint aber eine sehr freie Übersetzung zu sein, da die Pali Überschrift lautet: Vanijja Sutta. Mein Pali ist sehr schlecht, aber wenn ich Vanijja nachschlage, zeigt es mir die Worte Handel und handeln an.


    The Pali Text Society's Pali-English dictionary


    Die Überschrift müßte also eher lauten "Handels-Sutta" oder "Sutta vom Handel".


    Aber wie gesagt mein Pali ist quasi nicht vorhanden. Schon garnicht gramatikalisch. Wenn es jemand besser weiß, bin ich über jede Berichtigung dankbar.


    Wenn man meiner "Übersetzung" folgen würde, wäre es also nicht zwangsläufig auf den Beruf des Händlers beschränkt, da es ja um Handel an sich geht.


    Auch wenn man den Text der Sutta sich anschaut, ist da immer von Handel, aber nicht von Händler die Rede. Was dafür sprechen könnte, dass jeder Handel gemeint ist, an dem man als Käufer oder Verkäufer teilnimmt.


    Wie die Fußnote 6 sagt, ist diese Sutta nicht irgendeine unbedeutende Sutta, sondern die Vermeidung dieser 5 Arten des Handels, werden als Teil des edlen achtfachen Pfades gesehen. Nämlich Pfadglied 5 - Der Rechte/Richtige/Vollkommene Lebensunterhalt - Die Rechte/Richtige/Vollkommene Lebensweise.


    Von daher wäre für mich die Ausgangsfrage so zu beantworten, dass beides nicht ausgeübt werden sollte. Weder selbst töten, noch töten lassen (Da das Nicht-Töten, auch von Tieren, Bestandteil der ersten Sila ist), noch Fleisch überhaupt käuflich zu erwerben, noch es zu verkaufen.


    Bei einem Mönch als Almosenempfänger ist das etwas Anderes, da es kein Handel ist, sondern eine Spende an ihn, ohne einen Gegenwert zu erhalten. Und damit für den Mönch erlaubt anzunehmen, wenn das Tier nicht für den Mönch getötet wurde. Wie die Mönchsregel besagt.


    Trotzdem würde der Töter des Tieres gegen die erste Sila verstoßen. Das wäre aber für diesen wohl nur interessant, wenn er der Buddhalehre folgen würde und sich daran halten wollen würde.


    Aber nur (m)eine Meinung und Interpretation. :)


    Liebe Grüße

    Kann man die Tiere nicht einfach in Ruhe lassen?

    Man könnte schon. Aber man will nicht. Zum einen deshalb nicht, weil man mit Lebensmitteln Milliarden Geschäfte macht und zum anderen meinen viele Menschen immer noch, dass sie ohne Fleischkonsum nicht (genussvoll) leben könnten. Daher ist es auch eine Illusion zu glauben, dass die Nachfrage nach Fleisch zurück geht, wenn ich als Einzelner darauf verzichten würde.

    Was notwendig wäre, wäre ein allgemeines Bewusstsein für Tierrechte - und dazu würde dann auch das Recht der Tiere auf Leben zählen.

    Wenn man Tiere einfach in Ruhe ließe müsste sich allerdings auch der Mensch neu erfinden im Umgang mit Tieren, denn Tiere wären dann eine Konkurrenz für den Menschen, weil sie ihm die vegetarische Nahrung streitig machen würden.

    Hallo lieber Sherab Yönten.


    Danke für deinen Beitrag. Manches sehe ich wohl ähnlich wie du.


    Doch, die Nachfrage nach Fleisch geht meiner Meinung nach zurück, wenn du als Einzelner darauf verzichtest.

    Nur halt sehr gering und vermutlich nicht meßbar und natürlich nur, wenn dafür nicht ein anderer mit Fleisch essen in gleichem Maße anfängt.


    Zum Glück bist du ja nicht allein und deswegen ist die Nachfrage insgesamt, aufgrund der Menschen die sich heute dafür entscheiden kein Fleisch oder sehr wenig Fleisch zu essen, weniger als wenn sie Fleisch äßen.

    Ich würde die Wirkung nicht unterschätzen. Und diese Wirkung gibt es, weil jeder Einzelne von ihnen sich dafür entschied und nicht aufgab und nicht meinte es bringt eh nichts.


    Und genauso bildet sich auch ein allgemeines Bewußtsein für Tierrechte heraus. Nicht auf die Anderen warten. Selbst anfangen und tun was einem möglich ist.


    Wenn ich schreibe die Tiere in Ruhe zu lassen, ist das auch nicht absolut gemeint. Wenn Tiere uns nicht in Ruhe lassen, wird darauf natürlich reagiert. Mit dem entsprechenden Bewußtsein werden vielleicht auch Strategien oder Methoden entwickelt, damit es möglichst wenig zu Interessenskonflikten zwischen Mensch und Tier kommt. Dass vielleicht auch Plagen mit Gewalt bekämpft werden könnten, will ich nicht grundsätzlich ausschließen.


    Das wäre aber trotzdem noch ein ganz anderer Umgang mit Tieren als jetzt.


    Letztendlich hat Samsara natürlich auch immer wieder Überaschungen auf Lager und die Außwirkungen auf das große Ganze, wenn man an einer Schraube dreht, können wohl unabsehbar sein.


    Ein Buddhist sieht natürlich, dass das alles vergänglich, leidhaft, unbefriedigend und nicht Ich (nicht Mein,nicht Selbst) ist. :)


    Aber nur (m)eine Meinung.


    Liebe Grüße

    Seit Menschengedenken leben Menschen mit und v.a. von Tieren. Die meiste Zeit der Geschichte war Überleben nicht möglich, ohne das zu tun, deswegen sitzt das als Gewohnheit auch so tief und wird teilweise mit Zähnen und Klauen verteidigt. Dass es Alternativen gibt oder sich welche abzeichnen, fängt gerade erst richtig an. Man muss den Menschen auch Zeit geben, sich an veränderte und sich verändernde Umstände anzupassen...

    Hallo lieber kilaya.


    Ja, scheint schon lange so zu laufen mit den Tieren.


    Ich habe auch lange gebraucht nur um auf Fleisch zu verzichten. Und lebe noch lange nicht 100% Vegan.


    Von daher bin ich schon froh, wenn sich überhaupt mit diesen Themen beschäftigt wird.


    Liebe Grüße

    Hallo ihr Lieben.


    Ist für mich auch die Frage woher ich überhaupt die Erlaubnis haben soll, andere Wesen auszubeuten, egal ob sie dabei sterben oder nicht?


    Kann man die Tiere nicht einfach in Ruhe lassen?


    Ist es richtig andere Wesen auszubeuten oder zu opfern, damit man selbst überlebt oder ein schöneres Leben hat?


    Sind Tiere also grundsätzlich weniger Wert und weniger ein fühlendes Wesen als wir?


    Wobei Selbstverteidigung gegen ein wildes Tier, das einfach so angreift, für mich ok wäre.

    Macht man ja auch bei Menschen.


    Ich selbst lebe auch noch nicht sehr Vegan.

    Aber das sind für mich so die Grundfragen, weswegen ich auf Fleisch verzichte und auf Tierprodukte immer mehr verzichten will.


    Liebe Grüße