der Tibeter kennt den Begriff "Buddhismus" nicht. Er ist ein Nang-pa oder nang-ma: (Nang = innerlich, pa (mask.) bzw. ma(fem.) = die Person (die sich damit befasst)). Das Gegenteil davon ist phyi pa (oder ma), eine Person, die sich mit Äußerem beschäftigt, also ein Nicht-"Buddhist". Klare Ansage, nicht wahr ...?
Nicht nur der Tibeter hat das Privileg, achtsamer mit den Begriffen umzugehen. Der Buddha benutzte ja diesen Begriff auch nicht, und sprach von Menschen, die seiner oder einer anderen Lehre folgen.
Der Begriff "Buddhismus" ist in meinen Augen ein Begriff aus dem Westen. Die Deutung kommt irgendwoher direkt aus einer Universitöt äh tät, wo man glaubt, es wäre hilfreich, verschiedene aber iwie ähnliche Phänomene & Praktiken unter einem Hut "Buddhismus" und "Buddhist" zusammenzufassen.
Es ist lediglich ein HilfsBegriff, der zeigen soll: hier gibt es verschiedene Ansätze/Wege, die selber behaupten, sie führen alle zu der selben Sache, die der Buddha gelehrt hat.
Gewissermassen geht es auch nicht um "den Buddhismus" und gibt es "den Buddhismus" nichteinmal. Es gibt ein Wissen zu erlangen, über die Wirklichkeit. Da geht es um den Einzelnen: will er es erlangen oder nicht. Will er sich mit dem was und wie es genau da ist, beschäftigen, oder lieber mit anderen Dingen.
Die Lehren des Buddha sind eher für den, bei dem in dem Sinne schon ein Wissen angelegt ist, in dem er in der Lage ist, erleuchtete Worte zu "erkennen", weil: vertrauen kann (dass da sozusagen eine heilsame "Anziehung zum richtigen" ist), und/oder insofern da schon ein Wissen ist, dass es sehr wichtig ist, sich mit dem was da ist und passiert, genau auseinanderzusetzen.