Beiträge von mukti im Thema „Zen & Alkohol“

    @ mukti:

    zu vervollkommnen ist aber nun mal kein zen-ding? da hab ich auch zu ralf boek(werte grüsse):like:letztes statement zu DBU geschmunzelt. (thema: paramita)

    und gehst hin, sagen wir erw. selawansa, und gibst zu verstehen: mach deine "anhaftungen" veröffentlicht ? :D

    ich weiss nicht ob deshimaru dem sinnesgenuss an der stelle "verfallen" war.

    (wir wissen es schlichtweg nicht)


    Was Bhante Seelawansa betrifft, sagt er schon mal während eines Vortrages, dass er kein Stromeingetretener ist und wo er noch nicht perfekt ist.

    Über deshimaru weiß ich kaum was und will auch die Gastfreundschaft im Zen - Forum nicht überstrapazieren.

    Dass Nicht-Anhaftung (woran auch immer), soweit sie denn von außen erkennbar bzw. zu erschließen ist, ein gutes Kriterium ist, um einen potentiellen Lehrer zu prüfen, darin stimme ich Dir zu. Das Problem liegt wie immer im Detail: Nicht-Anhaftung lässt sich einfach vortäuschen. Es soll sogar Leute geben, die sich in der Hinsicht selbst täuschen ;). Deswegen sollte man gerade bei Nichtanhaftung an śīla in formaler Hinsicht (bzw. wenn dies zur 'Entschuldigung' eines Lehrers vorgebracht wird) sehr genau hinschauen, wie sich da natürliche śīla zeigt. Die śīla, mit der das 'eigene Wesen' (das man nicht als personales Wesen, sondern als leer verstehen sollte) von Anbeginn an ausgestattet ist. So jedenfalls der 6. Patriarch Huineng. Diese 'natürliche śīla' zeigt sich in aller Regel in 'formaler śīla' - aber nicht zwingend.


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    Ein Anhaltspunkt für die Einschätzung der Ehrlichkeit eines Lehrers ist mir seine Offenheit. Wenn er zugibt an irgendwas noch angehaftet zu sein, möglichst öffentlich von sich aus statt auf Nachfrage, dann weiß man woran man ist und ob man das in Kauf nehmen kann. Man erwartet ohnehin nicht an einen vollkommen Erwachten zu geraten. Wenn er sich irgendwie undurchsichtig macht, oder Anhaftungen mit der Lehre zu rechtfertigen sucht, sich dabei womöglich noch mit so einen Nimbus von Heiligkeit umgibt, möchte ich nicht sein Schüler sein.


    Ein Lehrer ist gewöhnlich selber auch noch Schüler der Lehre, nur eben weiter fortgeschritten als seine Schüler. Wenn śīla bei jemandem dort natürlich ist, wo man selber noch zu kämpfen oder üben hat, kann man was lernen. Das wird man in Teilbereichen allerdings öfter finden, auch bei sozusagen ganz gewöhnlichen, weltlichen Menschen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich jemand zu etwas nicht hingezogen fühlt, woran man selber noch hängt. Ein buddhistischer Lehrer hat darüber hinaus theoretische Kenntnisse und praktische Erfahrung mit dem achtfachen Pfad und die Perspektive durch fortschreitende Erkenntnis und Loslöung dereinst ganz zu erwachen. Dabei müsste sich nach meinem Dafürhalten ein ernsthaftes Streben bei ihm zeigen, die Einhaltung der Sila zu verkollkommnen, formal dort, wo es ihm noch nicht natürlich ist.

    Essentiell ist in der Lehre des Buddha imho die Loslösung von Sinnesfreuden, bzw. von allen Betätigungen die der Befreiung nicht dienllich sind. Je erfolgreicher ein Mensch darin ist, desto mehr kommt er für mich als Lehrer in Betracht.