Beiträge von Aravind im Thema „Buddhas Meinungen“

    "Erwacht sein" ist bisher in meinem Verständnis ein Zustand, in dem aber auch sehr klar zwischen heilsam und unheilsam unterschieden werden kann, und damit eben auch eine Einschätzung darüber, ob das Sagen bestimmter "Informationen" angemessen ist oder nicht.

    Ja, so wünsche ich mir das auch!

    Ob sich das SagenWollende (!) zu sagen lohnt, das misst man doch schon auch daran, wie gut man den Gegenstand, über den man sprechen will (!), kennt?

    Das hängt natürlich von der Situation ab, das stimmt. Aber wenn der andere noch weniger weiß, kann das ja Sinn machen. Man kann ja dazu sagen, dass man nicht sicher ist.

    (für religiöse Texte ist das wahrscheinlich keine Option, wenn ich genau darüber nachdenke :lol: )


    Liebe Grüße, Aravind.

    Aber genau das heisst ja "erwacht sein" auch: dass man sich nicht über Dinge äussert, die man nicht kennt.

    Sehe ich nicht so. Erwacht würde für mich heißen, dass man nicht daran anhaftet, Recht zu haben, wenn man sich zu etwas äußert, dass man nicht sicher weiß.


    (das nächste Mal drück ich das einfacher aus; hab Hunger :) )


    Liebe Grüße, Aravind.

    (...) Das Problem ist doch lediglich, zwischen kulturspezisch bedingter Form und dem wesentlichen, uns selbst in unserem kulturellen Kontext angehenden, Inhalt der Überlieferung zu unterscheiden. Zwischen saṁvṛtisatya und paramārthasatya, den 'beiden Wahrheiten'. Dies lernen wir alleine durch unsere Praxis; die theoretische Prüfung der Überlieferung ist ansonsten bestenfalls ein interessanter Zeitvertreib.
    (...)


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    Dawa:

    Frauen gleichberechtigt in den Orden aufzunehmen hätte wohl zu dieser Zeit und in diesem kulturellen Kontext zu einer gesellschaftlichen Ächtung und vermutlich zu Verfolgung geführt.

    Ja, das kann sein. Aber ich würde vermuten, dass das Ignorieren der Kasten eine noch größere Ungeheuerlichkeit war, und das hat er der Überlieferung nach ja durchgezogen. Ich weiß aber nicht viel über das vor-hinduistische Indien.


    Im heutigen Indien wäre das klar: Frauenrechte geht so gerade noch, aber das Kastenwesen in Frage stellen untergräbt (gefühlt) die gesamte Kultur.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Meinst Du mit Asketentum die Einhaltung der Mönchsregeln?

    Das ist sicher eine Herausforderung! Aber deshalb muss man Frauen ja nicht ausschließen, man kann ja trennen.


    Allerdings gibt es in den und um die getrennten Kloster der Katholiken jede Menge kleine "Klostergeheimnisse". Das Zusammenleben von Mönchen und Nonnen scheint dafür nicht nötig zu sein. ;)


    Liebe Grüße, Aravind.

    PS: Ja, als Meinung des Buddha würde ich das auch nicht bezeichnen, sondern als erkannte Herausforderung.

    Es ist zu und zu schön: Meinungen darüber, ob Gautama Meinungen gehabt hat...:lol:

    Ja, man kann viel spekulieren, das stimmt. :)


    Aber die Frage bliebt für mich : Hat das Auswirkungen in bestimmten buddhistischen Richtungen? Ich erinnere mich dunkel an eine Auseinandersetzung um die Ordination von Frauen in einer Theravadarichtung. Und da nach meinem bescheidenen Wissen im Theravada ein Erwachen als Nicht-Ordinierter meist ausgeschlossen wird, hätte das ja die Konsequenz, dass Frauen in dieser Richtung nicht erwachen können/sollen/...


    Wer kann mein diesbezügliches Halbwissen durch Wissen ersetzen?


    Liebe Grüße, Aravind.

    PS: Was ich oben für Vipassana behauptet hatte, stimmt auch nicht für alle Richtungen. Mittlerweile habe ich mich erinnert, dass bei Goenka Männer und Frauen getrennt sitzen. (aber ohne Einschränkungen bezüglich ihrer Entwicklung)

    Es macht Sinn darauf zu vertrauen dass alles zur Befreiung Nötige noch vorhanden ist, es lässt sich das ja auch einigermaßen nachvollziehen. Die Authentizität von Randthemen finde ich weniger wichtig und lasse das erstmal offen.

    Da möchte ich mich gerne anschließen, Mukti!


    Wichtig erscheint mir, was "man" aus solchen PK-Stellen macht. Im Vipassana gibt es kein Geschlecht, keine Hautfarbe, keine Herkunft. Wie ist das in anderen Richtungen?


    Liebe Grüße, Aravind.