Man macht so etwas wie Entsagung im Leben ja schon immer wieder bewusst. Es gibt viele Menschen, die versuchen ihre Leidenschaften oder Süchte "in Maßen" auszuleben. Das ganze Leben besteht ja mitunter aus: sich zusammenreißen, einem Bedürfnis hier zu entsagen, dafür etwas zu tun, arbeiten zu gehen evtl.
Schon, aber Entsagung bezieht sich in diesem Sutta anscheinend auf völlige Weltentsagung,. Die Einsicht dass ein weltliches Leben eigentlich nichts bringt, was im letzten Satz gipfelt: 'Unerschütterlich ist die Befreiung meines Geistes. Dies ist meine letzte Geburt. Kein neues Dasein mehr steht mir bevor.'
Ja. Es ist ein Text, der die ganze Sache (LeidVernichtung) komplett von der Entsagung her bespricht.
Ich wollte andeuten, dass die Menschen die Entsagung zT schon kennen. Auch die bewusstere Entsagung.
Ich würde sagen, es wird hier weniger eine Einsicht besprochen, sondern ein Drängen (des Herzens/des Wollens), was auch mittels spezifischer Erwägungen bedingt/verstärkt werden kann.
Es geht gar nicht so sehr um eine rationale Einschätzung, "dass ein weltliches Leben eigentlich nichts bringt", oder um eine "Weltentsagung". Es geht um Entsagung bedingt entstandener Hervorbringungen, die man als (subtile aber trotzdem mächtige) "Verunreinigungen" empfindet, weil man (oder das Herz) eine Ahnung von einer Sache hat, die mit Gedanken und Begehren und Empfindungen nichts zu tun haben. Nicht das mindeste. So fein und subtil diese Dinge auch sind.
Die Metapher von einer still liegenden Wasseroberfläche und einem kleinen Stein, den man hierauf wirft, und wie das den Zustand der WasserOberfläche verändert, ist vielleicht eine hilfreiche Metapher in dem Zusammenhang.
Es geht in diesem Text weniger um den Stein oder die Welt und eine Entsagung davon, sondern um die WasserOberfläche, die still bleiben soll.
So lese ich das jedenfalls.