Beiträge von VajraDakini im Thema „Spirituelle Entwicklung und Geld“

    Hallo ihr

    Ich hoffe ich spreche hier kein Tabuthema an, oder trete Leuten auf die Zehen. Wenn doch tut es mir Leid


    Ich möchte gerne auf ein Retreat gehen doch immer wenn ich auf die Webseite von Lehrern (aus der tibetischen Tradition) die ich gut finde schaue finde ich nur welche für mehrere hundert Euro plus Unterkunft. Das kann ich beim besten Willen nicht bezahlen.

    Mir ist völlig klar das Seminarhäuser und Flug etc was kosten und ich erwarte auch keine kostenlose Veranstaltung aber ich habe das Gefühl wenn Preise für Dinge wir Retreat und Aufenthalte in Klöstern so hoch sind dann schließt es Menschen mit niedrigen Einkommen aus und generiert das Gefühl wenn du halt nicht so gesellschaftlich angekommen bist/gut funktionierst dann bist du halt nicht willkommen

    Und dann bekommt man auch oft von buddhistisch Praktizierenden zu hören „naja wenn du es wirklich willst, dann schaffst du das schon“ oder sowas wie „Dann musst du halt mehr meditieren und den Buddha darum bitten.

    Aber das ist für mich völliger Quatsch, denn es geht davon aus dass man so privilegiert ist, dass man einfach Geld verschieben kann, sprich sich entscheiden kann, für welchen Luxus man sein Geld ausgibt, aber im Fall von mir und anderen Menschen mit niedrigem Einkommen ist es so dass ich entscheiden kann ob ich etwas zu essen kaufe und meinen Verpflichtungen nachgehe, oder ob ich aufs Retreat fahre

    Auch kann ich meine Behinderungen (der Grund warum ich kein höheres Einkommen mittels Arbeit erzielen kann) nicht weg meditieren Das sind einfach Bedingtheiten, die ich akzeptieren und möglichst gut damit leben muss


    In alternativen/linken Kreisen ist es oft üblich, dass es Soli-Plätze auf Freizeiten o.ä. gibt. Sprich, es kostet deutlich weniger für Personen die kaum etwas haben, und mehr für andere die sich das so auch leisten können. Und das sind auch oft Veranstaltungen wo die Veranstalter selber wenig Geld haben, es liegt also nicht daran, dass es ein großes finanzielles Polster gibt.


    Im Zentrum, wo ich regelmäßig hingehe gibt es das Danaprinzip, worüber ich sehr froh bin - ein Grund (neben weiteren) weswegen ich auch gerade dieses Zentrum ausgewählt habe, denn ich kann teilhaben, auch wenn ich weniger geben kann als andere und werde dafür weder stigmatisiert, noch dazu angehalten dann doch weniger Veranstaltungen zu besuchen. Ich würde mir sowas für Retreats auch wünschen.


    Eine mir nahe Person, die in einer ähnlichen Situation ist wie ich, würde auch gerne mal in ein Kloster gehen, aber die Klöster in Europa, gerade in den tibetischen Traditionen, sind immer relativ kostenintensiv. Das schließt ihn halt dann aus, obwohl er gerne intensiver studieren würde und sonst nicht so die Möglichkeiten hat.


    Hat jemand von euch Ideen, wie ich/wir damit umgehen können?

    Geht es Leuten hier vielleicht ähnlich? Und wie geht ihr damit um?

    Liebe Grüße Vajradakini