Beiträge von void im Thema „Kontrolle“

    Mir ging es nicht darum zu philosophieren. Ich wollte nur hier im Bereich "Buddhistische Praxis" Begriffe zurückweisen, die ich als für ein buddhistische Praxis als nicht geeignet empfinde.

    Irgendwie bekomme ich einen Knoten im Kopf, wenn ich das lese.

    Ich will doch gerade Knoten verhindern! Und der Begriff des "freien Willens" ist doch so ein Begriff aus der westlichen Philosophie. Von dem ich so das Gefühl habe dass er eher Knoten macht. Im Buddhismus ist doch alles sehr einfach: Man befreit sich von Zuneigunfen und Abneigungen und dadurch wird das Handeln freier. Das ist doch schön und einfach.


    Während dann die Frage "Gibt es einen freien Willen oder Schicksal" da weder dazu passt noch in einen vernünftige Richtung führt.

    Den Einwand verstehe ich nicht. Es geht hier vor allem um den freien Willen. Und deshalb habe ich meine Erfahrung wiedergegeben. Ich konnte sehen, dass ich die Wahl hatte, und habe mich entsprechend entschieden, weil ich nicht mehr anhafte an meinen unguten Gefühlen. Das eine folgte aus dem anderen. Die Betonung liegt auf "freier Wille zur Entscheidung".


    Auch wenn ich meine Anhaftung kenne, heißt das noch nicht, dass ich mich heilsam entscheide. Es ist eine Frage der Reife bzw. wie stark mein "freier Wille" ist, mein Wunsch ist, mich (und andere dadurch) zu befreien, anstatt meiner Wut nachzugeben, die sich für mich übrigens das ganze Leben lang als kraftvoll, durchsetzend und stark angefühlt hat. Ich habe mich also von etwas getrennt, das ich eigentlich als Stärke an mir liebte (so dumm das auch sein mag).

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    Es war kein Einwand gegen dich. Es war ein Einwand gegen den Begriff "Freier Wille" vs "Unfreier Wille" die ich für schlecht halte.


    Und dass eben das buddhistische Vokabular, wo es um die Arbeit an Anhafttungen geht, viel besser ist, weil es eben nicht so bei den Resultaten ( der erlebten Freiheit ) ansetzt.


    Dein Beispiel, also wie man in der Mefitationspraxis dafür sorgen kann, Anhaftungen anzugehen (z.B in Meditation ) und sich dass dann in der konkreten Situation als ein " Mehr an Freiheit" auswirkt. Warum kommst du auf die Idee, nur weil ich dich zitiere würde ich dir widersprechen oder hätte einen Einwand.


    Es gibt im Buddhismus keinen Grund so verbrauchte Altlasten der europäischen Philosophie wie "freier Wille" aufzugreifen, die auf autonomen Subjekten basieren. Ohne die man im Buddhismus super auskommt.

    Helmut:

    Der freie Wille und sein Gegenpart, die Determinierung, sind in erster Linie westliche philosophische und psychologische Konzepte.

    Genau. Und ich glaube, beides sich zunächst von einer "subjektiven" Warte aus gedacht und beschreiben - also vom eigene Empfinden her:

    Wenn der eigene Willen auf Grenzen trifft, fühlt man sich unfrei, wenn nicht frei. Es wird also eher ein Result beschrieben. Erst auf auf bais dieses subjektiven Empfindens sind die philsophischen Begriffe enstanden.


    Während das eigentlich interessante ist, wie dieser Wille produziert wird. Ist der Wille so geschmeidg, dass man er auch anderen Bedingungem anpassen kann (ohne heftig zureagieren) , dann wird man häufiger Situationen erleben, wo man sich frei fühlt. ist der Willen dagegen starr und unflexibel, dann wird er häufiger auf Grenzen stossen und das als Unfreheit erleben. Den Unterschied den Monika in ihrem Beitrag beschreibt:

    Monikadie4.:

    Nachdem ich meinen Beitrag abgeschickt hatte, durfte ich diesen "freien Willen" noch einmal in der Realität "durchspielen". Eine Äußerung meines Mannes drückte einen bestimmten Knopf bei mir so stark, dass ich sehr viel Wut fühlte und heftig reagierte. Schnell besann ich mich und untersuchte meine Wut vor dem Hintergrund meines Beitrags. Ich entschied mich für den Frieden und wurde sofort ruhig. Ich hatte die Wahl.

    Aber ohne die Einsicht und jahrelange meditative Übung mit meinen Tendenzen, Gefühlen, Gedanken wäre mir diese Entscheidung nicht möglich gewesen.

    Von daher -weil sie eher Resultate beschreiben -sind die Begriffspaar "Freier Wille" vs "unfreier Wille" nicht sehr zielführend . Die buddhistische Denkweise wo der Begriff der "Anhaftung" ( das was den Willen unfrei macht) zentral ist, setzt da am Ursprung des Willens am.

    Verantwortung ist ja etwas Soziales. Einerseits, dass man geegenüber anderen eine bestimmte Pflicht übernimmt und dann dafür Rechenschaft ablegen muss. Andererseits natürlich auch in so einem retrospektiven Sinne: Etwas läuft schief, und man versucht herauszufinden, wer was anders hätte machen müssen.


    Und weil das eher was Soziales ist muss man nach einem Täter ja nicht in sich selber suchen. Man ist ja keine russische Matroschka-PuppeSondern es geht viel um die Frage: Inweiweit bin ich fähig etwas zu versprechn und dann auch einzuhalten. Je mehr man da unter Kontrolle hat, desto mehr kann man versprechen und auch einhalten.


    Im Prinzip ist es da auch nicht so ein großer Unterschied, ob es um einen selbst oder um andere geht. Auch ein Abteilungsleiter steht ja vor der Frage, was er versprechen und halten kann. Und da gibt es halt die eine Abtwilung, die so gewandt ist, und wo alle so gut zusammenarbeiten, dass man sich mit Eleganz den Herausforderungen anpassen kann. Und in der anderen Abteilung ist es so, dass man gegenseinader arbeitet und der Abteilungleiter seine Leuten nicht vertrauen kann und er deswegen nicht so viel versprechen kann. Hat dann die eine Abteilung mehr freien Willen als die anderen? Ich glaube das ist so das falsche Wort, und ich denke man müsste eher sagen, sie hat mehr Sammlung - sie kann mehr als Einheit handeln, wesegen man ihr mehr vertrauen kann. Auch das Wort "Kontrolle" klingt so, als müssten nicht die Teile des Geistes besser zusammenwirken sondern als wäre da ein Teil der sich die anderen Untertan machen müsste.


    Statt zu fragen, ob im Täter eine Täter ist und ob der Geist frei oder unfrei ist oder mal wieder über den Wassern schwebt ist es besser zu fragen, ob und wie die Teile zur Einheit gesammelt wird, so dass man sich darauf verlassen kann.


    Es ist so eine Ironie des Buddhismus das glechezeitg eine Selbst-Instanz geleugenet wird, gleichzeitg aber durch Sammlung eine Einhetlichkeit des hadelns erzielt wird, die jedem Anhänger eines Seelenglaubens gefallen würde.