Alles anzeigenDas Lernen aus Büchern hat man "unter Kontrolle" und das ist m.E. nicht immer gut.
Das stimmt ja, eine direkte Konfrontation kann dann nicht stattfinden.
Aber Ikkyu kritisiert ja gerade eine Ausrichtung zum Perfektionismus?!
Vor einem Zen-Hintergrund?
(da bin.ich noch nicht schlau draus geworden)
"Kritisieren" ist das falsche Wort, ich stelle nur fest, dass es sich so verhält in manchen buddh. Kreisen. Das ist keine Kritik, sondern wenn sich jemand in dem Maße verhält, meine ich, geht er konform mit den Reden Buddhas, die eben das Streben ohne Unterlass sehr hervorheben. Wenn man dazu noch die Tugendregeln, den 8gliedrigen Pfad usw. nimmt, dann denke ich schon, dass es da eher auf die Seite von "Perfektionismus" bei den Übenden umschlägt, als auf die andere Seite, die ja Zen mehr betont, wenn auch nicht ausschließlich.
Das kann man ja auch hier im Forum gut beachten, wenn es um "Fleisch essen" oder "Rauchen" oder "Alkohol" geht. Beide Argumentationen kann ich nachvollziehen.
Ja...das ist so ein zweischneidiges Schwert finde ich. Auf der einen Seite ist da ein Perfektionismus der angewendet wird nur um das Ego zu stärken. So ein Machtbeweis, der Kontrolle und Herrschaft willen...Da will man die eigene Perfektion beweisen...so nach dem Motto : der Mensch oder das "ich" nach Gottes Ebenbild geschaffen.
Und auf der anderen Seite, kann man Perfektionismusbestrebungen auch als Werkzeug einsetzen, eben dieses Egodenken zu überwinden...
Vlt. beginnt man als Schüler mit einem tieferliegenden Glauben an das eigene Ego...durch das perfektionieren der Praxis hat man das grobe, oberflächliche Egodenken überwunden...nun geht es an die subtileren Ebenen. Von außen betrachtet steigt man im " Rang" auf und nun muss man sich mit den Schülern auseinandersetzen, die zu einem heraufschauen...da wird das Egodenken ggf. wieder herausgekitzelt ... und auch das muss überwunden werden... So sind die Schüler gleichzeitig Meister des Lehrers, sowie der Lehrer Meister der Schüler ist...usw.... So ist da also gar kein wirklicher "Rang", der den einen über den anderen stellt. Im Optimalfall zumindest nicht, aber so ein System ist natürlich auch sehr anfällig, wenn nicht die Anatta Lehre im Vordergrund steht...sondern z.B. ein Guru der sich für Gottes Ebenbild hält.