Beiträge von Alephant im Thema „Kultur des Unperfekten“

    Mich würde in dem Zusammenhang interessieren wieviele "buddhistische Schüler" von sich aus als erste Antwort, über das gefragt, was sie bei ihrem "buddhistischen Meister" gelernt hätten, sagen würden: mit seiner Hilfe bin ich dazu gekommen, klarer anatta zu erkennen.


    Wie soll man nur anatta lehren, wenn man es selber (wie in einigen so offensichtlichen Fällen) nicht kennt, von diesem Wissen nicht erfüllt ist.


    Wie soll ein SelbstGlaubender jemanden dabei helfen, SelbstGlaube zu durchschauen?




    :earth:



    Wieviele Menschen sind dabei, die sich eigentlich nach Vertrauen und Respekt und Zugehörigkeit sehnen, und die das selbst unerkannt in einer Beziehung zu einer weltlichen Sangha oder einem weltlich lebenden Meister suchen.

    Wir streben zwanghaft nach der vollkommener Verwirklichung unserer Ideen.


    Dem möchte ich widersprechen. Viel zu wenig streben wir nach Fehlerlosigkeit, nach Widerspruchslosigkeit und nach Perfektion in den Dingen, die wir kreieren. Viel viel zu wenig.


    Und viel zu sehr nach der Gemütlichkeit, der Bequemlichkeit, und auch nach dem kommunikativen Konsens, nur um eine gerade sehr angenehme zwischenmenschliche Geselligkeit nicht zu gefähren zB.




    :earth:

    Streben wir zwanghaft nach Perfektion oder können wir uns auch mit einer Kultur des Unperfekten anfreunden?


    Eigentlich streben wir zwanghaft eher hin zum Nichtwissen und zum Begehren. Es geht darum, diesen undurchdrungenen Zwang zu durchschauen.




    :earth: