Das müsste ja dann bedeuten, dass ein Großteil der spirituellen Praxis der Bewohner des Sino-Japanischen Raums reine Folklore ohne Zweck und Sinn wären, höchstens ein bisschen Ego bei den Verbeugungen abzubauen wäre sinnvoll. Zumindest demnach was ich aus Videos von dort kenne, die wenigsten Buddhisten dort werden sich groß verdienstvollen karmischen Handlungen oder Meditation hingeben und merken erst bei der Beerdigung dass sie zu irgendeiner buddhistischen Schule gehören.
Wir im Westen haben das Glück alle Schriften gegenüber stellen zu können und abzuwägen was welchen Stellenwert und welche Bedeutung hat, sogar sich auszusuchen welche Tradition einem am ehesten entspricht. das ist schon ein großes Glück, solange es wirklich Buddhismus bleibt.
Es ist völlig egal, ob jemand Bodhisattvas anruft, zu einem Gott oder einer Jungfrau Maria betet oder das fliegende Spaghettimonster verehrt. Keiner wird eine Antwort erhalten oder eine Wirkung durch "externe" Instanzen bekommen (es sei denn eine, welche durch den eigenen Glauben sich manifestiert [z.B. Plazebo]).
Es geht darum ein "gutes" Leben zu führen, was mit z.B. im Buddhismus mit den Silas und den Gelübden harmoniert. Ich finde eine Götzenverehrung auch eher befremdlich, wenn ich aber daraus Kraft und Zuversicht schöpfe, um mein Leben auf gute Weise zu leben..warum nicht? Jeder Glaubenssatz ist letztendlich eine Illusion, ob ich nun etwas anrufe/bete oder einem Ziel wie Nirvana hinterher renne... alles nur Nuancen