Die Mahayana Theorie ist für mich plausibel, jedes Wesen hat ein Kontinuum. Ein sich Fortschreiten in der "Zeit". Ein sich wandeln. Dieses Kontinuum/Erleben kann Ursprünglich sein, frei von Kleshas, Unwissenheit, karmischen Eindrücken usw... Auch das ist für mich schlüssig.
Aber ebenso wie du es jetzt schreibst, klingt es wie als würden so eingeordnete Lehrer (Mahayana) eine Art Einheit einzelner Vorgänge innerhalb einer Zeitspanne postulieren, also wieder ein Ich. Was dann eben so gedacht wie du es ja schreibst, als ganz reines Ding, frei sein könnte von Unwissenheit.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man hiermit "der Mahayana-Theorie" gerecht wird.
Was man wie gesagt schon an der Formulierung erkennen kann: jedes Wesen. Erste Voraussetzung. Und dazu die Eigenschaft des Wesens: geistig, oder: "es hat ein geistiges Kontinuum"
Ich möchte mit meiner Erklärung nicht sagen, dass in einem vermeintlichen Kern einer "Bewusstseinsstroms" - Aussage kein Wert läge. Nur du schriebst von deinem wiederkehrenden Eindruck, dass "im Theravada" keine schlüssige Erklärung vorläge.
Und da ist eben eine Erklärung: anatta. Weswegen es da solche Formulierungen oder "schlüssige Erklärungen" in deinem gedachten Sinn natürlich eher nicht gibt: ein Wesen ist da, und noch dazu hat es eine Eigenschaft: es ist geistig; oder hat Anteil am einem Geistigen. Gleichwohl ist man aber auch den PK lesend, nicht per sé davor gewappnet, auf solche Konstruktionen zu kommen, die einem schlüssig erscheinen.
Davor ist niemand allein durch Texte "gewappnet".