Beiträge von Phoenix im Thema „Töten aus Mitgefühl“

    Hi Alephant,


    ich empfinde es halt so, das wir an vielen Punkten aneinander vorbei reden.

    Mein Standpunkt ist jedenfalls der, das Buddha uns zwar darauf hinweißt, das töten negatives Karma erzeugt und wir es aus diesem Grund vermeiden sollten, ein striktes Tötungsverbot gibt es im Buddhismus aber nicht.

    Und meine Meinung dazu ist, das das auch aus einem guten Grund so ist. Denn lügen erzeugt auch viel negatives Karma und wenn man nur so tut als ob man nicht tötet ist das nichts anderes als lügen in einem ziemlich schwerwiegenden Fall.

    Außerdem finde ich ,das man sehr genau differenzieren sollte, um was für eine Art von töten es sich jeweils handelt.

    Bewußtes oder unbewußtes töten, das Töten von Menschen oder Tieren und auch die Motivation bei der Handlung spiel immer eine große Rolle.

    Ich halte es deshalb nicht für gut um das Töten eine große buddhistische Tabuzone zu errichten. Ich denke es ist besser zu lernen genau zu sehen,

    was da jeweils passiert.


    _()_

    Es gibt da nämlich sehr viel falsch verstandene Verantwortung. Mit der immer wieder auch das Morden anderer Menschen (und sei es "nur" eine Kriegshandlung) rhetorisch legitimiert wird.


    Alephant,


    den Zusammenhang zwischen Mord und Krieg hast du hergestellt.


    Ich versuche halt ein Stück weit dagegen zu argumentieren, das wir uns in einen moralischen Elfenbeinturm zurückziehen, und von dort aus böse Blicke nach draußen werfen.


    Das Krieg keine konstruktive Sache ist , darauf können wir uns aber auf alle Fälle schon einmal verständigen.


    _()_

    Alephant,


    was Buddha nun genau gesagt hat kann ich natürlich nicht belegen, aber ich kenne halt Belehrungen ,die besagen töten erzeugt negatives Karma.


    Und das mit der Verantwortung meine ich halt so, das wir möglichst nicht töten sollen, es aber trotzdem jeden Tag tun.

    Da ist das mit dem töten lassen noch gar nicht mit drinnen.

    Wie wir nun mit unserer Verantworung umgehen, ist also nicht ganz so einfach ,wie es vielleicht auf den ersten Blick aussieht.


    :tee:

    Ich finde den Titel hier immer noch ein wenig unpassend.

    Wenn man im Buddhismus töten muß wird man das eher mit Weisheit als mit Mitgefühl begründen können.


    Ein Tierarzt wird ein Tier sicherlich auch mit Mitgefühl töten können, aber ich finde die Motivation für sein handeln liegt eher auf der Weisheitsseite als auf der Mitgefühlsseite.


    Und beim Töten von Menschen ist es noch viel offensichtlicher, das man zwar auch in einem "Feind" noch den Menschen sehen kann,aber es geht dabei ganz sicherlicher weniger darum dem Getöteten etwas gutes zu tun, als darum die Situation als Ganzes zu verbessern.


    Ein Buddhist wird dabei wohl eher keinen Menschen töten, um zwei andere ihm vielleicht näher stehende zu schützen.

    Das Buddhisten aber durchaus Menschen getötet haben,um die buddhistische Kultur und die eigene Bevölkerung zu schützen ,dafür gibt es viele Beispiele.

    (Auch Taoisten waren übrigens nicht selten echte Krieger)


    Als Buddhist ist man beim Thema töten sicherlicher ein Stück weit bewußter als andere Menschen, weil Buddha eindeutig gesagt hat, jegliches töten erzeugt negatives Karma. Wir sollten uns allerdings auch der Tatsche bewußt sein, das wir Samsara noch nicht verlassen haben, und deshalb ist eine scheinheilige Moral ganz sicher immer schädlicher ,wie eine die sich der eigenen Verantwortung stellt.


    :rad: