Beiträge von void im Thema „Töten aus Mitgefühl“

    So etwas gibt es nicht. Das Töten geschieht in Abhängigkeit von NichtWissen. Da ist kein Ich-Akteur, der irgendetwas weiß oder nicht weiß.


    Man kann dem Töten gegenüber indifferent sein. So dass man meint, da wäre eigentlich kein Hass oder kein Begehren. Dass man sozusagen ganz klar eine Sache täte, die "ganz nüchtern betrachtet einfach zu tun wäre". Die Verblendung ist aber eine WurzelBedingung für weitere unheilsame Entstehung. Insofern ist da unheilsame "KarmaEntstehung".

    Da hast du vollkommen recht. Ich glaube viele Missverständnisse kommen daher, dass das Wort "Hass" als übersetzung für das Geistesgift "Dosa" nicht gut gewählt ist. Denn "Hass" steht ja im Deutschen für ein "intensives Gefühl der Abneigung".


    Während das Geistesgift "Dosa" nicht so viel mit dem Gefühl zu tun, sondern eher mit dem Wunsch,"dass etwas nicht da sein soll". Dies kann zwar zu Wut und hassgefühlen führen (gerade wenn der Wunsch erfolglos ist) aber es kann genauso mit einem eher sachlichen "emotionslosen" Gemütszustand einhergehen. Ein Bauer, der Schädlingsvertilungsmittel ist von dem Wunsch erfüllt, die Schädlinge wegzumachen, was aber nicht bedeutet, dass er da auf seinem traktor Gift und Galle spüht. Sondern er kann da sehr friedlich und ausgeglichen in den Sonnenuntergang tuckern und dabei dafür sorgen, dass die Schädlinge weg sind.


    Man kann mit den unterschielichen emotionalen Zuständen töten. Angler können lachen und heiter sein, und sich auf ihr Grillvergnügen freuen, während sie die Fische für das Abendessen töten. Oder mitfühlend an die Enkel denken, die sich über das tolle Anendessen freuen werden. Es muss überhaupt nichts mit der Gefühlslage "Hass" zu tun haben, es muss keinerlei Wut da sein. Aber was es braucht ist eine Distanz, die einen selbst meilenweit von dem leidenden Wesen setzt.

    vmtl. OT, aber wie kann es bei einem allmächtigen Gott etwas geben, das er nicht will?

    Die theologische Begründung ist folgende: Gott hat den Menschen nach seinem Bild geschaffen und aus dieser Entscheidung heraus den Menschen als ein freies Wesen zu schaffen folgt, dass der Mensch auch gegen den Willen Gottes handeln kann. Die Einschränkung des Willens Gottes geschieht als durch den Willen Gottes. Das ist ein Ministerium - also etwas ganz und gar unbegreifliches.

    Das standard Gedankenexperiment an dem man sowas diskutiert ist das Trolleyproblem:

    Eine Straßenbahn ist außer Kontrolle geraten und droht, fünf Personen zu überrollen. Durch Umstellen einer Weiche kann die Straßenbahn auf ein anderes Gleis umgeleitet werden. Unglücklicherweise befindet sich dort eine weitere Person. Darf (durch Umlegen der Weiche) der Tod einer Person in Kauf genommen werden, um das Leben von fünf Personen zu retten?

    Es gibt ja den großen Unterschied zwischen "Teleologische Ethiken", wo man hauptsächlich auf die Folgen der Tat schaut, und "Deontologische Ethiken" wo sich eher an Prinzipien ausrchtet, und bestimmte Sachen grundsätzlich nicht tut, auch wenn sie in dem konkreten Fall mehr Leid verursachen.


    Jemand der deontologisch denkt, würde sich wohl an den grundsatz "Du sollst nicht töten" halten, auch wenn die Anwendung des Grudsatzes in dem Fall mehr Leid verursacht. Ein telelogischer Denker würde wohl die Folgen betrachten. Und da gibt es ja einerseits die unmittelbare Folgen. Aber villeicht auch weiterliegende Folgen. Das sieht man an der Variante "fetter Mann", wo man sich in eine Täterrolle begibt:


    Zitat

    Eine Straßenbahn ist außer Kontrolle geraten und droht fünf Personen zu überrollen. Durch Herabstoßen eines unbeteiligten fetten Mannes von einer Brücke vor die Straßenbahn kann diese zum Stehen gebracht werden. Darf (durch Stoßen des Mannes) der Tod einer Person herbeigeführt werden, um das Leben von fünf Personen zu retten?


    Im Mahayana denkt man hauptsächlich "teleologisch". Ein klassisches Beispiel ist das wo ein Piratenkapitäten getötet wird, um entführte Menschen vor dem sicheren Tod zu retten. Allerdings können Ausnhamen auch wie ein Leck im Damm wirken. Wenn man einen Piratenkapitän töten darf, dann villeicht auch Angehörige einer Armee, die das eigen Land überfällt. Oder villeicht muss man das andere Land auch präventiv aus Mitgefühl überfallen, um zukünftiges Leid zu verhindern. In der Praxis kann das dann zu einer starken Aufweichung führen.