Warum hat der Buddha gelehrt (angeblich 45 Jahre lang) ? Dazu ist in M.26 überliefert, dass er zuerst nicht lehren wollte:
Zitat Wenn ich nun die Wahrheit verkündete und man mich nicht verstände, hätte ich nur Mühe und Verdruß davon.
Dann bittet ihn Brahma zu lehren:
Zitat Erhabener, Pfadvollender, verkündige die Lehre! Es gibt Wesen, die nur wenig von irdischem Trachten erfüllt sind; wenn sie die Lehre nicht hören, gehen sie zugrunde;
Der Buddha entschließt sich zu lehren:
Zitat
Als ich die Bitte Brahmas vernommen hatte, betrachtete ich, aus Mitleid mit den Wesen, mit dem Blick eines Erwachten die Welt, und ich sah Wesen, die nur wenig von irdischem Trachten erfüllt sind, und andere, die mächtig davon erfüllt sind, scharfsinnige und stumpfsinnige, schöne und unschöne, verständige und törichte und solche, die in Scheu vor Übeltat und vor der anderen Welt leben; gleichwie in einem Lotusteich einige Lotusblumen in der Tiefe des Wassers leben, andere bis zum Wasserspiegel dringen und wieder andere aus dem Wasser emporragen und vom Wasser unbenetzt dastehen.
Und ich sprach zu Brahma Sahāmpati diesen Versspruch:
Geöffnet sei das Tor der Ewigkeit,
Wer Ohren hat, vertraue meinem Worte!
Ich führte, um zu meiden Zank und Streit,
Noch nicht die Menschen zu der Wahrheit Pforte.
Wieso kann ohne Atta, also ohne Selbst oder Ich, Mühe und Verdruss sowie Mitgefühl entstehen? Ich vermute dass bei einem Erwachten auch ein Ich vorhanden ist, aber zusammen mit dem Wissen, dass es sich um eine Vorstellung handelt. Dieses Wissen wäre demnach keine Theorie oder bloßes Verständnis, sondern ein unverlierbares, permanentes Sehen der Wirklichkeit. Der Buddha hat sich auch immer wieder zur Meditation zurückgezogen und dabei wohl diese Ich-Vorstellung völlig aufgelöst. Danach ist er wieder in die Welt zurückgekehrt um darin zu handeln, allerdings ohne Beeinträchtigung durch Gier, Hass und Verblendung.