Beiträge von Alephant im Thema „War Buddha Lehrer“

    Genau. Versuche, das zu klären. Warum hat er seinen fünf ehemaligen Übungsgefährten von dem Weg berichtet, den er wiederentdeckt hatte? Warum hat er die Orden der Bhikshus und Bhikshuni gegründet, den vierfachen Sangha und Regeln dafür aufgestellt? Warum ist er jahrelang in Nordindien herumgezogen und hat Menschen von einfachen Bauern über reiche Kaufleute und Brahmanen bis hin zu Königen wie Pasenadi und Bimbisara beraten (letztere durchaus auch in politischen Fragen), hat Schenkungen angenommen um damit Viharas zu errichten usw. usf. ? Warum der tägliche Bettelgang, das Sich-Abgeben mit Menschen, die ihm Nahrung und Kleidung spendeten? Warum hat er sich mit diesem mühseligen Geschäft abgegeben anstatt nach seinem Erwachen einfach jegliches Ergreifen einzustellen und ins Parinirvana einzutreten?


    Weil da Ich-Illusion aufgehoben war. Und da ein Vorhaben konsequent und umfassend durchgeführt wurde. Das Rad der Lehre in eine sichere, etwas dauerhaftere Bewegung zu versetzen.


    Wem erklärt man etwas schwer zu Durchdringendes, noch dazu eine unverbreitete ungehörte Lehre? Doch am sichersten und damit ehesten denen, bei denen Vertrauen und auch Wissen ist (die ehemaligen Übungsgefährten). Die ganze historisch überlieferte Tugend ist Ausdruck von unpersönlicher Weisheit und ebensolchen Mitgefühl. Ich würde das funktionaler sehen. Weniger persönlich.




    :earth:

    Was ich persönlich wichtig finde ist, dass man "am Ende" nicht woanders ist als "am Anfang".


    Am Ende ist da kein "man", also kein eingebildetes Selbst mehr. Insofern ist da ein drastischer Unterschied zu Anfang und Ende.


    Nicht nur mir stellt sich die Frage, was Erwachen für eine Bedeutung hat, wenn die Erkenntnis nicht auch weiter getragen wird.


    Das Erwachen hat die Bedeutung, dass das Un-/NichtWissen vernichtet und damit weitere bedingte Bewusstseinsentstehung verhindert wurde.


    Hat dann nicht das Ego die Oberhand behalten, wenn man alles für sich behält?


    Es kann auch sein, dass es keine Zeit ist, eine hohe Lehre auszusprechen, weil Umstände widrig sind.


    Dann wars ja doch eine Errungenschaft, obwohl es z.B. nach dem Zen-Verständnis nichts zu erreichen gibt.


    Wenn es nichts zu erreichen gibt, dann muss es ein Selbst geben, was in sich schon alles Erreichbare in jedem Moment hat.




    :earth:

    Warum sollten alle menschlichen Attribute und Aspekte, die zu einem menschlichen Wesen gehören, plötzlich sich auflösen, nur weil man seine wahre Buddhanatur erkannt hat? Man bleibt dennoch ein Mensch und wird kein übernatürliches Wesen. Buddhanatur macht nichts besonderes aus Dir, Du wirst weiterhin schlafen, essen, Emotionen spüren und auch soziale Kontakte geniessen..auch wenn v.a. die Theravadins hier gleich widersprechen werden


    Ich nehme an, es sind nicht nur Theravadins, die hier gleich widersprechen werden. Sondern eher "Buddhaland-affine" Menschen, die die Sache hier anders sehen.


    Die Lust auf die Gesellschaft, das Begehren nach ihr, ist eine Lust, die spätestens mit der Verwirklichung von Nibbana (in meinen Augen sogar schon früher) versiegt. Es gibt da keinen Genuss an den sozialen Kontakten. Oder an ausgewählten sozialen Kontakten.


    Weil da kein Selbst ist, kann da auch kein Selbst mit einer Eigenschaft (zB BuddhaNatur) sein.




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    Das Problem am Begriff "Lehrer" ist. Der Begriff ist schon vergeben. Ausserdem war der Buddha einer der Nibbana erreicht hat. Ich nehme an, alle buddhistischen Lehrer heutzutage haben das nicht erreicht.


    Insofern würde ich den Buddha nicht als einen Lehrer (wie alle anderen, die man kennt), bezeichnen.




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    Du meinst Weltflucht als Resultat des Erwachens? Wozu, wenn man Samsara eh überwunden hat, noch vor der Welt fliehen? MMn sind diebEremiten in den Bergen und Höhlen eher auf der Suche nach Nirvana und denken, sie können dies nur in Abgeschiedenheit erfahren. Jemand der Nirvana verwirklicht hat l, sollte kein Problem mehr haben in der Welt zu leben, weil er nicht mehr an den Dingen haftet..


    Wieso soll man in der Gesellschaft leben, wenn man nicht mehr an den Dingen haftet, ausser um andere dabei zu unterstützen, Nibbana ebenso als Möglichkeit zu erkennen?




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    Ich finde wir sollten akzeptieren, das ein hoher buddhistischer Lehrer genauso krank werden kann, wie jeder andere Mensch auch.

    Der menschliche Körper ist vergänglich.

    Auch der "historische" Buddha starb. An einer Pilzvergiftung soweit ich weiß.


    Nur war der Buddha kein hoher buddhistischer Lehrer. Denn Lehrer sind Menschen, die anderen das Schreiben zB beibringen. Und weltlich leben. Also keine Leute, die Nibbana verwirklicht haben.


    Man unterscheidet hier absichtlich den Verwirklichten oder den Heiligen. Lehrer, also Menschen die dies und das beibringen, gab und gibt es zu allen Zeiten. Einen vollkommen Erwachten dagegen nicht. Den gibt es sehr selten.


    Weswegen es auch nicht richtig zu sagen ist, dass ein Buddha gestorben ist (so wie alle anderen Wesen). Da ist die Alterungs- & Sterbeerfahrung ein letztes Mal gewesen.




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