Helgo danke für deinen Erfahrungsbericht. Meine Erfahrungen invalidieren nicht die Erfahrungen anderer . Ich weiß dass es zahlreiche Personen gibt für die Fastentage äußerst wertvoll sind.
Beiträge von pano im Thema „Die heilende Kraft der Meditation“
-
-
Kann aus eigener Erfahrung berichten: mehrere Tage (bis zu 10 bei mir) nichts zu essen hat zu fett- und muskelverlust geführt und letztlich meine Rückenschmerzen eingeleitet.
Zudem muss man sich gut informieren, der Haushalt der Salze und Mineralstoffe kann durcheinander kommen. Es kann zu kritischen Situationen kommen (refeed Syndrom, kann auch tödlich enden).
wenn man weniger als 30g Kohlenhydrate isst (grobe Richtschnur) gerät der Körper in einen anderen Stoffwechsel Modus, die ketose. Die kann man als sehr beflügelnd und euphorisierend erleben, der Einstieg fühlt sich aber eher nach einem Kater an. Ich empfand dieses euphorische Gefühl angenehm, aber es ist nicht so als ob man daraus tiefere Einsichten generieren würde.
Die Berichte zur autophagie beruhen ja auf Studien, aber ich bin etwas skeptisch was die “Aufbereitung” dieses Themas durch die Wellness Industrie angeht. Ob und inwieweit das “in Vivo”, also im lebenden Organismus auftritt ist mir immer noch unklar.
Ich habe durchs fasten durchaus Gewicht verloren, es gibt da aber zwei Beiträge zum Gewichtsverlust, zum einen tatsächlich verbranntes Fett und Muskelgewebe sowie das in ihm gebundene Wasser. Zum andern verliert man einfach Wasser welches in glykogen gebunden ist (Glykolen wird im Körper als Kohlenhydrat Depot gespeichert, beim Fasten wird alles glycogen verbrannt und die am Glykogenmolekül gebundenen wassermoleküle pinkelt man dann raus. Sobald man wieder ein paar Nudeln/brot/Kartoffeln gegessen hat sind die glykogenspeicher wieder voll und das Wasser wird wieder gebunden. Ergo: beim fasten hat man den Eindruck mehr abzunehmen als man tatsächlich abnimmt.
Meine Fastenerfahrung liegt vor meiner Beschäftigung mit dem Buddhismus, rückblickend würde ich sagen dass es ein Versuch meines Egos war Kontrolle in mein Leben zu bringen, es war ein Schritt weg von einem mittleren Weg, den ich nun versuche zu beschreiten. Aus den Überlieferungen wissen wir ja auch, dass der Buddha die Askese streckenweise verfolgt und verworfen hat. Spirituell glaube ich nicht dass da “viel drin” steckt.
Für mich finde ich das mäßige Essen, (achtsam essen siehe TNH) das bewusste betrachten meines Konsumverhaltens wesentlich fruchtbarer als Fastenkuren.
Ich würde in jedem Fall empfehlen mehrtägige Fastenkuren nur nach ärztlicher Absprache in Angriff zu nehmen.