Beiträge von Useless im Thema „Können Rechtspopulisten Buddhisten sein?“

    Dieses Bild ist sehr von dem Mortal Engines Trailer beinflusst.

    Oh, der Film ist völlig an mir vorbeigegangen...


    Was mir daran nicht gefällt: Diejenigen, die an einen Niedergang des Anthropozaens glauben, verfallen oft der Vorstellung, uns drohe dann so eine Art Mad Max-Zukunft. Der Niedergang wird aber eher langsam und graduell sein (ich empfehle da die Bücher 'The Long

    Descent' von John Michael Greer und 'Overshoot' von William Catton).


    Wenn man heute zwanzig oder dreissig ist, sollte man also keine Lebensmittel und Waffen bunkern, sondern vielleicht besser wieder nachschauen, wie ein Rechenstab funktioniert...

    Ich glaube, die politischen Grenzlinien der Zukunft werden nur noch bedingt mit dem zu tun haben, was klassisch als rechts und links beschrieben wurde. Zunehmend an Bedeutung gewinnen wird eine Unterscheidung zwischen einem globalen und kosmopolitischen Weltbild und einem, dass regionale, lokale Strukturen für sinnvoll hält. Desweiteren wird eine Rolle spielen, ob der Mensch als grenzenlos formbar gesehen wird oder eben nicht, ob man an grenzenlosen Fortschritt im Sinne einer säkularen Religion glaubt oder ein eher zyklisches Geschichtsbild hat. Die zunehmende Verwüstung des Planeten und das Ende der fossilen Energien werden die kommenden Ideologien eher Formen als unsere Meinung zur Französischen Revolution, weil die Verteilung des Mangels andere Aufgaben stellen wird als die Verteilung des Überflusses.

    Die Sache ist schon die, dass dem Buddhismus bestimmte Werte innewohnen. Zum Beispiel nicht egoistisch zu sein, sondern anderen nicht zu schaden und für sie da zu sein. Was aber eben eine zweite Frage nach sich zieht: Wie bin ich am besten für andere da?

    Ist ja im Prinzip das, was ich meinte:

    'Buddhismus' und die jeweilige Lesart seiner Schriften findet nicht im luftleeren Raum statt, und der Buddhismus, der in einer Gesellschaft stattfindet, in der ethisch 'Du bist nichts, Dein Volk ist alles' eine akzeptierte Ansicht ist, wird anders aussehen und Texte anders interpretieren, als der Buddhismus der drag queen in New York.

    In Burma haben wir in den letzten Jahren das Anwachsen eines starken buddhistischen Rechtsnationalismus gesehen, in Ceylon war eine Mehrheit der Sangha im Konflikt mit den Tamilen stramm nationalistisch, japanische Buddhisten hatten in ihrer Mehrheit wenig Schwierigkeiten mit der Militarisierung ihrer Gesellschaft vor '45. Und im Buddhaland sind die rechten Stimmen in den letzten zehn Jahren auch eher lauter, selbstbewusster und mehr geworden.


    Jetzt können wir daraus zwei unterschiedliche Schlussfolgerung ziehen: Entweder sind/waren das alles keine 'echten' Buddhisten, und was 'echter' Buddhismus ist, wird in Berlin oder auf dem Weg nach 'Nibbanavada' definiert, oder wir müssen uns der unbequemen Tatsache stellen, das der 'Buddhismus' ein weites Feld von Praktiken und Meinungen umfasst.


    Die in einem anderen Thread gerade wieder einsetzende Auseinandersetzung darüber, wie Karma und Wiedergeburt 'eigentlich' 'richtig' zu verstehen sind, legen eher die zweite Schlussfolgerung nahe.

    Mit dieser Erklaerung kann ich natürlich viel mehr anfangen.


    Es ging mir aber ja nicht darum, jemanden vorzufuehren, der sich nützlich machen will, sondern um die Ausbeutung dieses Wunsches durch den - wie nannte ein prominenter Gruener das noch vor ein paar Jahren? - 'konsumfreudigen Citoyen'.

    Also...ich find die Zuwanderung super... Ein paar Räume weiter machen gerade 2 Leute die als Flüchtlinge zu uns gekommen sind, die Arbeit, die ich sonst machen müsste...und sie sind glücklich darüber, weil sie eine Chance bekommen haben...und ich freu mich, dass ich hier jetzt Zeit habe zum schreiben oder zum meditieren... Zudem bekomme ich jeden Tag Mittagessen mitgebracht, weil ich mich für sie eingesetzt habe.

    Uebel.


    Erinnert mich an einen Cartoon, den ich vor Jahren mal gesehen hab. Eine nach Haartracht und Kleidung eher linksalternative Dame schrie wutentbrannt: 'Faschismus! Die CDU will meine Putzfrau abschieben!'