Beiträge von Tai im Thema „Das „nicht“-Paradoxon in den Koan des Chan/Zen Buddhismus oder es ist nicht ein Ding“

    Zitat

    Nach buddhistischer Analyse unterliegt aber nicht nur der Körper einem ständigen Wandels- und Zerfallsprozeß, sondern alle andere Materie auch. Demnach muß auch fur alle andere Materie gelten, daß sie ständig vergeht und neu entsteht. Dies bedeutet, daß die scheinbare Kontinuität von uns und der Außenwelt fiktiv sein muß. In Wirklichkeit entsteht und vergeht zu jedem Moment eine gänzlich neue Welt, die wir irrtümlich mit der unmittelbar vorhergehenden für identisch halten, weil die Veränderungen von einem Moment zum nächsten so minimal sind, daß wir sie nicht registrieren können.


    Unterstreichung von mir.

    Ich meine, Dôgen hat sowas ähnliches auch gesagt - mir fällt jetzt nicht das Kapitel aus dem Shôbôgenzô ein.

    Ach ja - jetzt fällt es mir ein - Uji - Sein-Zeit - da steht das drin.

    Auch Huang Po hat sich schon ähnlich geäußert; alledings nicht rein materialistisch begriffen, sondern im Hinblick auf die Eine Geistquelle.


    Zitat

    "Alles unter, über und um dich her ist augenblicklich aus dem Geist geschaffenes Sein."

    (Geist des Zen, Kapitel 9)


    Gegeben ist immer nur der genau jetzige Augenblick. Die Rückbeziehung auf etwas Vergangenes wie auch die Projektion in eine mögliche Zukunft inklusive der Vorstellung von Zeit, Wandel und Vergänglichkeit stellen intellektuelle Abstraktionen dar, die wir zusätzlich leisten.