Beiträge von Dae Kyong im Thema „Das „nicht“-Paradoxon in den Koan des Chan/Zen Buddhismus oder es ist nicht ein Ding“

    Zitat

    Zen vom Kopf auf die Füße gestellt: Huang-bo und das Mumonkan: Amazon.de: Dietrich Roloff: Amazon.de


    Lieber Bosal Rupert Reiger!

    Für meinen Geschmack sollte man Produktempfehlungen als solche ausweisen. Auch ein paar persönliche Worte zu dem Werk ließen ein Herz erkennen, das in Deiner Brust schlägt. Aber wir sind im Netz und da ist Anarchie die alles ordnende Hand.

    Gestern unterhielt ich mich mit dem Leiter eines Platzes über die Äußerung eines Freundes, daß die Nichiren eine Sekte wären. Er sagte, daß die Ausschließlichkeit, mit der sie ihr "nam myoho renge kyo" als Heilmittel hinstellen, den Charakter einer Sekte erfüllt. Bei meinem Besuch der Berliner Gemeinde fand ich die Leutchen nur beim kategorischen Ablehnens des Fotografierens der (wundscherschönen) Kalligrafie anstrengend. Beim Rezitieren ging dafür bei manchen Anwesenden die Post ab, so daß ich damals die Frage stellte, ob sie keine Meditation auf dem Fußboden kennen. Damals war die Frage ehrlich, aus heutiger Sicht naiv.

    Wie gesagt, jedem nach seiner Fasson. Vielleicht kommt die große offene Weite bei diesem Produkt. Ich weiß nicht, ich kaufe es mir jedenfalls nicht.

    Auf bald.

    Dae Kyong

    Lieber Bosal Bakram!


    Koans sind überbewertet. Mein Meister (Byong Oh Sunim) fragte mich einst, ob ich bereits ein Koan hätte. Als Anhänger der Soto-shu (nicht drüber nachdenken) antwortete ich ihm aufrichtig: Ja, die Zazen-Haltung. Und bis heute acker ich wie blöd an der Haltung auf dem Kissen. Irgendwas ist immer nicht ganz richtig. Mal sind die Daumen unten, mal vergesse ich mein Herz zu spüren, mal sitze ich auf meinem linken Fuß, was dann höllisch wehtut hinterher. Koans löst man nicht mit dem Geist, außer in der Irrenanstalt mit Haldol (Scherz!).


    Auf bald.

    Dae Kyong

    Liebe Bosalin Leonie!


    Gestern durfte ich mit einer gelehrten Bosalin Pizza speisen. Sie lehrt Vajrayana in einer Berliner Gruppe. Irgendwann entfuhr ihr die Essenz ihrer Schulrichtung: Leere ist Form und Form ist Leere. Ich hatte mich gegen das Quietschbunte der Tibeter im Gegensatz zur Einfachheit des Zen geäußert. Und das ist der Punkt: Leere wird Form. Ob reduziert oder schrill. Form ist Form. Und beim Sitzen in Zazen schwinden die Formen, ob wenig oder viel. Form ist Leere.


    Mir ist Herr Roloff kein Begriff. Muß er auch nicht. Ob ich viel weiß oder den IQ eines Toastbrotes habe, Zazen ist einfach nur Zazen.


    Mach Dir kein Kopp und auf bald.

    Dae Kyong