Leider ist es aber so das in der Praxis niemand dieses jetzt wahrnimmt somit kann man sagen was man nicht seht ist nicht da.
das seh ich nicht so. Wir nehmen es immer ganz kurz wahr bevor wir es mit unseren Konzepten wieder verdecken. Wenn man das alles mal wirklich weg gelassen hat ist völlig klar, dass es jederzeit zugänglich ist. Das ist sehr tröstlich, auch wenn man gerade nicht in der Lage ist auf das zudecken zu verzichten. Selbst eine meterdicke Schicht aus selbst erschaffenem Überbau macht keinen wirklichen Unterschied, wenn man eine innere Gewissheit hat, dass alles was man tut keinen Einfluss auf die dahinter liegende Unverfälschtheit hat.
Selbst Leute, die mit Spiritualität nichts am Hut haben, schmecken immer wieder mal den unverfälschten Augenblick. Das ist überhaupt nichts Besonderes. Auf dem spirituellen Weg kultiviert man das nur.
Und man kann eben doch im hier und jetzt ankommen. Eben dann wenn man vergessen hat das man schon da ist.
Für mein Empfinden ist es passender zu sagen, dass man erkennen kann, dass man immer da ist. Man kann es evtl. leichter erkennen, wenn man zu sich sagt "angekommen", aber es ist zum Scheitern verurteilt, wenn man sagt "Ich will jetzt ankommen". Das bedeutet nämlich dass man seiner eigenen Meinung nach momentan nicht im Hier und Jetzt ist.
Solange da irgendeine Emotion mit im Spiel ist, die man als Angekommensein interpretiert ist es jedenfalls nicht das, um das es geht. Dann ist es noch etwas Besonderes und muss sich erst noch abschleifen. Es ist dann auch wieder nur eine Idee vom Hier und Jetzt.
Es soll Zen-Meister gegeben haben, die sich tagelang schlapp gelacht haben, weil sie Jahre oder Jahrzehnte lang so ein Theater darum veranstaltet haben, nur um dann zu erkennen, dass es tatsächlich nie etwas zu erreichen gab, weil es eben keine Möglichkeit gibt nicht angekommen zu sein.
Dazu passt auch der Spruch "Nichts von heilig, sondern offene Weite". Das Hier und Jetzt ist kein Zustand und kein besonders erhabener Moment, sondern einfach das was ist - völlig gleichgültig ob wir das gerade schön oder furchtbar finden. Es gibt keinen Unterschied und deshalb auch nichts zu erreichen, außer dass man das erkennt und die Erkenntnis kann man nicht erreichen, sondern nur zulassen.
Um ehrlich zu sein empfinde ich es sogar als das wichtigste der Welt menschen dieses Hier und Jetzt zu zeigen.
und wie soll das gehen?