Beiträge von Lirum Larum im Thema „Blumen zur Zierde“

    sumedha:

    ....
    persönlich verzichte ich auf schnittblumen, das schmücken von altären oder gräbern interresiert mich auch nicht.
    ich denke es ist eine sache des bewustseins und des umgang mit den dingen.
    ....


    Ach, sumedha, bitte hilf meinem kruden Gärtnerbewusstsein mal auf die Sprünge: was ist an Schnittblumen falsch?


    Gut, wenn die Sachen mit dem Flugzeug aus Südamerika hier herangekarrt wurden und/oder alles mit viel Gift besprüht wurde... klar, das ist nicht schön.
    Aber für die Pflanze an sich ist es eigentlich o.k., wenn die Blume gepflückt wird, meine ich.
    (Wahrscheinlich hört man heraus: ich liiiiebe Blumen ;))

    Ryonin:

    ...
    Man kann man aber genausogut Topfpflanzen verwenden und sie liebevoll pflegen.


    Naja, wenn der Altar aber kein Sonnenlicht abbekommt, wird's für viele Pflanzen schon zur Quälerei. ;) Wenn einer Topfpflanze Licht, Luft, Wasser oder Nährstoffe fehlen - nützt auch das liebevolle Mit-ihr-sprechen nichts. :lol:


    Zitat

    Und man kann auch den Buddha mit raus nehmen und ihn zu Blumen stellen und draussen meditieren.
    ...


    Wundervolle Idee. :)

    Aus manchen Quellen hört man das Statement, Pflanzen seien aus buddhistischer Sicht keine Lebewesen und man könne auch nicht als Pflanze wiedergeboren werden. :(
    Da wird wohl in Zukunft ein Umdenkungsprozess stattfinden müssen.


    Hier ein Artikel über die Gedanken des Dalai Lama zur ökologischen Verantwortung.
    Worterklärungen:
    Tathāgata = "der So-Gegangene" = Buddha
    Samsara und Nirvāna = sozusagen "die leidvolle Welt" und "die Befreiung"
    Karma = Prinzip von Ursache & Wirkung
    Manjusri = tibetische Buddhaverkörperung, Weisheit
    Nagas = Wesen aus der indischen Mythologie
    Kontinent Dschambudvipa = Bezeichnung für einen der vier (oder sieben) irdischen Kontinente bzw. Indiens, im Zentrum erhebt sich der Götterberg Meru


    Ich meine, das gibt schonmal einen guten Einblick in die buddhistische Denke.
    Wobei es zu beachten gilt, auch hier nicht alles auf die Goldwaage zu legen.
    Z.B. (Zitat:)
    19
    Der Buddha verbot den Mönchen,
    lebende Pflanzen zu schneiden und
    andere dazu zu veranlassen,
    Samen zu vernichten oder
    frisches, grünes Gras zu schneiden.
    Sollte uns dies nicht inspirieren,
    Unsere Umwelt zu lieben und zu schützen?

    ...hat Buddha ganz bestimmt nicht allen Buddhisten verboten, Gras zu schneiden. Was sollten die Kuhhirten machen, die Futter für ihre Tiere brauchten?

    Daniel123:


    ... Blumen sind Lebewesen und dürfen im Buddhismus nicht getötet werden.
    ...


    Ja, es sieht so aus, als wenn Deine Informationsquelle da ziemlich unzulänglich ist. ;)


    Als erstes muss ein Buddhist darauf achten, dass die Regeln, die er "annimmt", für ihn und andere hilfreich sind. Es muss einen vorwärts bringen. Von der selbstsüchtigen Haltung weg - hin zu einem Althruismus, der einen in die Lage führt, alle anderen Wesen wenigstens als genauso wichtig wie sich selbst zu betrachten. Dies ist hilfreich für einen selbst und für die ganze Welt.
    Regeln, die zu Hunger und krankhafter Pingeligkeit führen würden, sind für niemanden hilfreich.
    Wichtig ist es, Weisheit und Mitgefühl zu entwickeln.
    Dann mag man erkennen, dass die Stubenfliege einem nicht solchen Schaden zufügt, dass man sie unbedingt töten muss (statt sie z.B. mit einem Glas einzufangen und freizulassen) - dass andererseits das Töten der Fliege einem selbst aber sehr wohl großen karmischen Schaden zufügen könnte. (= schlechte Taten, die sich auf das nächste Leben auswirken mögen.) ;) :lol:


    Und botanisch gesehen sind Blumen nur Teile von Lebewesen. Keine Rosenpflanze stirbt, wenn Du eine Blüte erntest. Im Gegenteil - sie wird neue Blüten ausbilden, statt Hagebutten zu produzieren. Hagebuttenmarmelade ist aber auch etwas ganz Leckeres! ;)


    Ich denke, es ist schon o.k., wenn wir Salatköpfe, Kartoffelpflanzen und Mohrrüben töten, um unseren Körper zu erhalten und weiterzuleben. Sie schreien zumindest nicht bei der Ernte.
    Das Motto heißt also: immer schön auf dem Teppich bleiben. :)