Beiträge von mukti im Thema „Liebe/Begierde“

    Empörung sehe ich da gar keine, und ja es könnte sein dass der Erhabene nur teilweise erhaben war, der Vollendete nicht ganz vollendet, dass er geflunkert hat usw. <oder auch dass man nach den Maßstäben des eigenen Befindens den Buddha beurteilt.

    Empörung sehe ich auch nicht. Aber wenn der Erhabene nur "teilweise erhaben war, der Vollendete nicht ganz vollendet ...," dann wäre mein Vertrauen dahin. Wie könnte jemand andere in der Form wie Buddha belehren und Regeln aufstellen, davon sprechen, was ein Arahant ist und gleichzeitig selbst noch nicht dieses Verlöschen hinter sich hat?

    Das wäre zwar für mich nicht das Ende meiner "Lehrzeit", denn ich habe ja zig Jahre davon profitiert, aber das würde mich doch sehr betrüben. Das hätte schon Konsequenzen.

    _()_

    Ich vertraue auch darauf dass der Buddha vollkommen befreit und nirgends mehr angehaftet war. Ein Glaubensbekenntnis möchte ich aber nicht draus machen, ist auch nicht notwendig. Weil das, was von ihm überliefert und durch seine Nachfolger teilweise noch heute sichtbar ist, unfassbar hoch über meinem eigenen Befinden steht, bleibt ohnehin nur von ihm zu lernen. Eine bessere Lehre ist mir noch nicht untergekommen.

    ...könnte doch sein (oder auch nicht). Also ich hab den historischen Buddha nie kennen gelernt. Versteh garnicht warum da gleich so empört dagegen gewettert wird.

    Empörung sehe ich da gar keine, und ja es könnte sein dass der Erhabene nur teilweise erhaben war, der Vollendete nicht ganz vollendet, dass er geflunkert hat usw. <oder auch dass man nach den Maßstäben des eigenen Befindens den Buddha beurteilt.

    Bei Buddha las ich, dass die Trennung von seiner Familie der schwerste Schritt auf seinem Weg war. Später hat er sich sehr unnatürlich verhalten, als er seiner Frau und seinem Sohn begegnete. Er tat so, als ob er sie nicht kennt. Daraus schließe ich, dass er die Trennung noch nicht wirklich verarbeitet hatte. Möglicherweise hat er das später getan, spätestens beim Aufstieg in Parinirvana.

    Klar er tat so als würde er sie nicht kennen, wieunnatürlich :rofl:

    Sorry wegen der Erheiterung, aber diese Idee ist mir noch nie untergekommen..

    "Aus den Augen aus dem Sinn" hat auch einen Wahrheitsgehalt. Die Bedürfnisse werden durch die Sinneswahrnehmungen teils geweckt und geschürt. Was lange Zeit nicht in die Wahrnehmung tritt, gerät allmählich in Vergessenheit, die körpereigenen Bedürfnisse klingen eher ab wenn sie keine Stimulation erhalten. Im Orden gibt es deshalb auch Geschlechtertrennung.

    Ganz sicher. Andererseits haben auch Menschen in Isolationshaft oder einer einsamen Insel sexuelles Begehren und Sehnsucht nach Gesellschaft. Der Partner ist ja, etwas banal gesprochen, lediglich Anlass des Begehrens, aber nicht Ursache. Die liegt in unserer Natur begründet. Nicht der Partner weckt die Sehnsucht, die Sehnsucht treibt uns zur Partnersuche.


    Weshalb Abgeschiedenheit allein eben noch nicht viel bringt.

    Ja das stimmt auch, die physische Distanz alleine wird das Begehren kaum beenden, wenn sie auch eine gute Hilfe sein kann um sich den Übungen am achtfachen Pfad zu widmen. Aber es ist wohl auch eine Frage der Veranlagung, unter welchen Umständen jemand besser vorankommt.

    Nach dem, was ich so erfahren habe, und nach dem, was ich so lese, ist für mich nicht klar, welcher Weg der einfachere ist: Sich in einer romantischen Beziehung weiter zu entwickeln, oder als Mönch. Wie gesagt, die Bedürfnisse gehen ja nicht weg, nur weil das Subjekt des Begehrens nicht in der Nähe ist.

    "Aus den Augen aus dem Sinn" hat auch einen Wahrheitsgehalt. Die Bedürfnisse werden durch die Sinneswahrnehmungen teils geweckt und geschürt. Was lange Zeit nicht in die Wahrnehmung tritt, gerät allmählich in Vergessenheit, die körpereigenen Bedürfnisse klingen eher ab wenn sie keine Stimulation erhalten. Im Orden gibt es deshalb auch Geschlechtertrennung.

    Hallo zusammen.

    Ich habe das Gefühl gute Fortschritte zu machen, dank der buddhistischen Lehren und der Meditation. Diese haben dafür gesorgt, dass ich mir deutlich ausgeglichener vorkomme und kaum noch das Gefühl des Begehrens verspüre, was mich mit einer tiefen Zufriedenheit erfüllt. Leider wird diese Zufriedenheit recht häufig erschüttert. Ursache hierfür ist ein Verlangen. Ich fühle ein gewissen sehnen nach einer partnerschsftlichen Bindung. Allerdings scheint es mir so, als würde dieser Trieb eine gewisse Leere beinhalten. Das offensichtliche zeigt zwar das Begehren einer Frau, im subtilen denke ich, dass ich mir eher emotionalen Verbundenheit wünsche. Ich denke es ist der Versuch eine innere Leere mit einer weiteren Person zu füllen. Haben ihr Tipps, wie ich diese innere Leere ausgleichen kann, beziehungsweise eigene Erfahrungen?

    Danke im Voraus!:dao:

    Es ist sehr schwierig, alles aufzugeben um einen mönchischen Weg zum Erwachen zu gehen, noch dazu in dieser Zeit und in dieser Weltgegend. Eine partnerschaftliche Beziehung unter ethischen Voraussetzungen ist besser, wenn man nicht eine besondere Berufung verspürt und auch die Fähigkeit hat ihr praktisch nachzukommen. Allenfalls kann man ja mal ausprobieren wie es damit steht, z.B. indem man eine Zeit in einem Kloster verbringt. Jedenfalls nur keinen selbstquälerischen Konflikt entstehen lassen.