Beiträge von Niemand im Thema „Kontemplation über das Nicht Ich“

    Solange Nicht-Identifikation nicht in Verleugnung umschlägt ist es ja auch in Ordnung. Kann aber passieren.

    Wenn man erkennt, daß der Eimer leer ist, dann braucht man

    sich über die Verleugnung seines Inhalts keine Sorgen machen.

    Wer den vollen Eimer nicht lupfen kann kann ihn auch nicht ausleeren

    Ich nehme einen Tisch wahr, aber ich bin nicht der Tisch. Ich nehme den Körper wahr, Gefühle, Gedanken, Wünsche usw., folglich bin ich das alles nicht. Das war's, beobachten, keine weitere Verstrickung in Gedankenkonstruktionen.

    Klingt ein bisschen wie die Neti Neti Übung aus dem Yoga / Advaita. Problem bei der Sache ist, dass da jemand ist, der behauptet, etwas nicht zu sein. Deshalb kanns auch nur eine nützliche Übung sein, die sich bestenfalls irgendwann überflüssig macht, weil der Haken an der Sache durchschaut wird und dann muss man sich doch wieder mit dem ganzen Zeug auseinander setzen. Es ist natürlich schön, sich von allem distanzieren zu können, aber das ist leider noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Diese Distanz kann nützlich sein um mit mehr Abstand Erkenntnisse zu gewinnen, aber irgendwann wird sie kontra-produktiv und man stumpft zu sehr ab. Das nimmt einem die Lebendigkeit.

    Was genau ist es aber, das jeden morgen seinen Körper müde aus dem Bett schleppt,

    das muss man jeden morgen und eigentlich sogar in jedem Moment frisch raus finden, weil dieses spannende Ich jedes Mal anders ist. Aus einem unendlichen Schatz an Potential-Legosteinen hat sich eine Form heraus kristallisiert, und ständig werden Steine weg genommen oder hinzugefügt. Da kann man eigentlich bloß staunen und sich fragen, ob es schlimm ist, dass man nur sehr begrenzten Einfluss darauf hat welche Steine sich gerade wo befinden (wäre es dann noch spannend?). Manche Steine erkennt man wieder, andere sind irgendwie neu oder an einer anderen Stelle, aber in Summe ist es immer etwas nie-dagewesenes.


    Jetzt könnte man natürlich fragen, was das ist, das da staunen könnte, aber da gehen einem dann die Worte aus. Da staunt kein Ich, sondern da ist nur Staunen und keine Basis für Fragen.